Pflanzennamen faszinieren mich immer wieder. Es ist schon erstaunlich, mit wieiviel Phantasie sie einst erdacht wurden! Ein gutes Beispiel hierfür bietet der Lerchensporn. Die gespornte Blüte der kleinen Knollenpflanze soll an die gespornten Füße einer Haubenlerche erinnern. Leider ist der Vogel bei uns inzwischen so selten geworden, dass wir dies nicht direkt überprüfen können. Fakt ist, die Blüten des gefingerten Lerchensporns, Corydalis solida, besitzen einen langen Sporn. Die hier abgebildete Sorte 'Beth Evans' blüht unglaublich reich und üppig in einem warmen Zartrosa und sorgt so von März bis April für schöne Farbkleckse im Frühlingsgarten. Von nahem betrachtet wirken die röhrenförmigen Blüten mit der weißen Lippe, die in einem traubenartigen Blütenstand angeordnet sind, wie kostbare, kleine Kunstwerke. Bienen und andere Insekten freuen sich über die frühe Pollen- und Nektarquelle. Das attraktive, blaugrüne, farnartig anmutende Laub der Pflanze wirkt sehr zart. 'Beth Evans' wird nur etwa 25 cm hoch und bietet sich als schöner Bodendecker im lichter Schatten an. Der Boden darf gerne humos und dabei mäßig trocken bis frisch sein. Die winterharte, mehrjährige Staude ist in ganz Eurasien verbreitet. Sie ist anspruchslos, attraktiv für Insekten und verwildert leicht. Die knollenbildenden Lerchensporne ziehen nach der Blüte wieder ein, um im nächsten Jahr erneut für Farbe im Garten zu sorgen. Gepflanzt werden neue Knollen im Herbst. Die spektakulären Röhrenblüten in Rosa bieten am Gehölzrand wochenlang einen wundervollen Anblick. Um ihre ganze Schönheit bewundern zu können, muss man in die Knie gehen - es lohnt sich!
Die Natur bringt immer wieder unglaubliche Farbvariationen hervor! Bei der Puschkinie sind die Mittelstreifen der Blüten tatsächlich so blau wie auf dem Foto anbei. Puschkinia scilloides blüht in zartem Hellblau und trägt in der Mitte einen markanten, dunkleren Streifen. Da die anmutigen Blüten so wirken als wären sie aus wertvollem Porzellan, wird die Puschkinie auch oft Porzellanblümchen genannt. Das Zwiebelgewächs blüht ab Mitte März bis weit in den April hinein und wird dabei nur etwa 12 bis 15 cm hoch. Ursprünglich stammen die Puschkinien aus dem Kaukasus und aus dem Südosten der Türkei. Sie sind genügsam, robust und bei uns vollkommen winterhart. In einer Gruppe gepflanzt, kommen sie am besten zur Geltung. Der blütenreiche Bodendecker ist schon früh im Jahr eine gute Insektenweide. Die Blüten duften leicht. Der Boden sollte durchlässig sein, gerne auch humos, und der Standort sonnig bis halbschattig. Benannt ist die Puschkinie nicht etwa nach dem berühmten Schriftsteller, sondern nach dem russischen Geologen und Botaniker Graf Apollos Apollossowitsch Mussin-Puschkin (1760 - 1805). Entdeckt wurde sie während einer mineralogischen Expedition in Georgien. Die cyanblaue Farbe ihrer traubenförmig angeordneten Blütenglöckchen ist wohl einzigartig. Die Puschkinie verzaubert uns immer wieder mit ihrer grazilen Schönheit!
Es hat die Nacht über heftig geschneit. Die ganze Welt draußen ist weiß, es ist unvorstellbar viel Schnee gefallen, Sträucher und Bäume ächzen unter ihrer Last, die Zweige hängen tief herunter. Ein verzauberter Ort, die Zeit scheint still zu stehen. Die Temperaturen sind moderat, um den Gefrierpunkt. Und dann reißt der Himmel auf, und die Sonne taucht alles in ein magisches Licht. Wir genießen die faszinierende Märchenlandschaft in unserem Garten!
Eigentlich wollte ich in dieser Woche meine Radieschen aussäen, aber daraus wird nun wohl nichts. Es hat ordentlich geschneit, der ganze Garten liegt unter einer dicken, weißen Decke verborgen. Und es schneit weiter. Insgesamt scheinen noch viele kalte Tage vor uns zu liegen, bis der Frühling endlich so richtig in Fahrt kommt. Immerhin, die Vorfreude wächst. Aber auch die Ungeduld. Uns bleibt wohl nichts anderes übrig, als uns in die Zukunft zu träumen. Also noch einmal die Saatgutkataloge studieren und in den Gartenbüchern schmökern - alles hat seine Zeit!
Jede Nacht ist es frostig kalt, der Boden morgens steif gefroren. Da will im Garten noch nichts Neues in die Erde. Im Haus sind mittlerweile schon etliche Sämlinge gekeimt, Paprika-, Chili- und Auberginen-Jungpflanzen drängen sich in ihrer Anzuchtschale. Auch zahlreiche Tomatensorten haben wir schon ausgesät, sie zeigen aber noch kein Grün. Es ist spannend, morgens immer zuerst zur Anzuchtstation zu eilen, um nachzusehen, ob sich schon wieder ein neuer Keimling zeigt, dann ist die Freude groß. Wir hegen und pflegen unsere kleinen Minipflänzchen mit viel Hingabe. Endlich hat die Untätigkeit ein Ende, wir starten in die neue Gartensaison. Vorerst allerdings drinnen!
Zaubernüsse kann man gar nicht genug haben! Es gibt sie in zahlreichen Sorten von Rot über Orange bis hin zu Gelb. Die hier gezeigte Hamamelis x intermedia 'Diane' trägt kräftig karminrote Blüten im Februar und ist aus einer Kreuzung verschiedener Arten entstanden. Von ihren fadenförmigen Blüten geht ein leichter Duft aus. Obwohl sie so filigran wirken, überstehen die zauberhaften Blüten winterliche Minusgrade ohne Probleme. Ein ungewöhnlicher Anblick mitten im Winter! Bei der Pflanzung im Garten sollte bedacht werden, dass die rot blühenden Formen keine Fernwirkung besitzen, aus der Nähe betrachtet wirken die roten Blüten hingegen spektakulär. Sie kommen sehr gut vor einem hellen Hintergrund, wie zum Beispiel einer weißen Wand, zur Geltung oder sollten so platziert werden, dass man oft an ihnen vorbeikommt. Die gelben Sorten leuchten indessen schon von weitem. Sie können auch mitten in den Garten gepflanzt werden und fallen trotzdem sofort auf. Ein wunderbarer Lichtblick in der noch blütenarmen Jahreszeit und ein toller Vorgeschmack auf den Frühling!
Inzwischen ist es Februar geworden. Mit der Lichtmenge geht es steil bergauf. Die Tage werden schon wieder spürbar länger, aber der Winter hat uns dennoch fest im Griff. Nach einem viel zu warmen Januar - ganz ohne Schnee - herrscht gerade wieder einmal Dauerfrost, nachts fallen die Temperaturen auf minus 6 °C. Der hart gefrorene Boden verurteilt uns im Freien zur Untätgkeit. Doch am warmen Ofen werden fleißig Pläne für die neue Gartensaison geschmiedet. Das Saatgut liegt bereit, und auch wir stehen in den Startlöchern. Ein paar grüne Spitzen sind im Garten auch schon auszumachen. Aber es ist immer noch Geduld gefragt - was sehr schwer fällt!
Der Winterjasmin blüht mitten im Winter und bringt viel Farbe in den eher tristen Wintergarten. Denn Jasminum nudiflorum öffnet schon ab Dezember - und bis weit in den April hinein - seine leuchtend gelben Blütenglocken, die an herrlich frischgrünen, vierkantigen Zweigen sitzen. Der aus Asien stammende, bogig wachsende Kletterstrauch wird hauptsächlich vom Wind bestäubt, stellt aber auch eine wichtige Nahrungsquelle für alle früh im Jahr aktiven Wildbienen dar. Der Winterjasmin benötigt ein kräftiges Spalier oder eine Mauer als Kletterhilfe, an der er sich festhalten bzw. abstützen kann. Ungestützt wächst er als Bodendecker. Im Laufe der Zeit können seine Triebe dabei mehr als 3 m lang werden. Der schöne Winterblüher gedeiht am besten an geschützten Stellen, in der Sonne oder im lichten Schatten. Junge Triebe sind auffallend grasgrün gefärbt und verleihen der ganzen Pflanze ein frisches, vitales Aussehen. Der eigentliche Blattaustrieb erfolgt erst nach der Blüte im späten Frühjahr. Da der Winterjasmin nur an den jungen Trieben blüht, empfiehlt sich ein jährlicher Rückschnitt nach der Blüte im April. Leider duften die Blüten des Winterjasmins nicht. Dennoch wird er wegen seiner außergewöhnlich frühen Blütezeit oft in Gärten gepflanzt. Eine Pflanze, die auch duftlos glücklich macht!
Eisige Temperaturen liegen hinter uns. Wir hatten über eine Woche lang Dauerfrost. In den sternenklaren Nächten erreichten wir stets zweistellige Minusgrade, die Tiefsttemperatur lag bei uns bei minus 15 °C. Von einem Tag auf den anderen war alles tief gefroren. Vor uns lag eine Märchenlandschaft aus glitzernden Eiskristallen. Wir freuten uns über die trockenen und sonnigen Dezember-Tage, doch leider fehlte der schützende Schnee. Es herrschte Kahlfrost. Die eisige Winterlandschaft ließ alles erstarren. Zum Start in die neue Woche wird nun ein markanter Temperatursprung in den Plusbereich erwartet!
Dieses Jahr ist die Erntesaison lang! Wir freuen uns über unseren schönen Knollenfenchel, Foeniculum vulgare var. azoricum. Knollen- oder Gemüsefenchel wird wegen seiner großen, weißen, fleischigen Knollen angebaut. Er stammt urspürnglich aus dem Mittelmeerraum und Vorderasien und gehört zur Familie der Doldengewächse. Sein herrlich aromatisches, süßes Aroma machen ihn zu einem wunderbaren Gemüse für die feine Küche. Damit die Pflanzen nicht schießen, erfolgt die Aussaat im Freiland erst relativ spät, etwa von Ende Mai bis Juli. Ein gut gedüngter, kalkhaltiger Boden und ein sonniger Platz werden im Garten bevorzugt. Haben die Knollen eine faustgroße Breite erreicht, ist das Gemüse erntereif, je nach Witterung ist das etwa drei bis vier Monate nach der Aussaat der Fall. Mittlerweile gibt es ertragreiche Sorten mit festen Knollen, die flachrund, sehr zart und nicht holzig sind. Die Knollen können roh, gegrillt, gedünstet oder gebacken gegessen werden. Auch die dicken Stängel, die von der Knolle ausgehen, sind essbar und ähneln dem Stangensellerie. Das filigrane, buschige Fenchelkraut kann verwendet werden, um Suppen, Salaten und mediterranen Gerichten ein angenehmes Anisaroma zu verleihen. Aber Knollenfenchel schmeckt nicht nur gut, er sieht auch toll aus. Ich finde, Knollensellerie ist eine besonders formschöne Gemüsepflanze!
Sie sind lang und leicht gebogen wie ein Elefantenrüssel, zumindest, wenn man etwas Phantasie hat. Die Rede ist von der Chili, Capsicum annuum, der Sorte 'Elefantenrüssel'. Es handelt sich um eine sehr robuste, ertragreiche und dekorative Chili, die im Anbau unkompliziert und wüchsig ist. Die wunderschönen, leuchtend gelben, hängenden Früchte besitzen eine mittlere Schärfe, d.h. sie weisen einen Schärfegrad von 5 bis 7 auf einer Schärfeskala von 0 bis 10 auf. Die Früchte reifen über Grün nach Gelb ab. Bei Grün-Ernte sind sie deutlich milder im Geschmack. Sie sind dünnwandig, werden etwa 15 cm lang und 1 cm dick und eignen sich besonders gut zum Trocknen, Füllen oder Einlegen. Im Freiland dauert die Ernte von September bis zum Frost. Die Pflanze liebt nahrhafte Erde und reichlich Wasser. Sie wird ca. 100 bis 150 cm hoch, besitzt einen eher zierlichen Wuchs und eignet sich daher auch gut für größere Töpfe. Die Pflanzen sind nicht frostfest, aber mehrjährig und können mit etwa Glück im Haus überwintert werden. Die attraktive Sorte, die aus der ehemaligen DDR stammt, eignet sich nach den Eisheiligen Mitte Mai sehr gut für eine Kultur im Freiland!
Heute gilt er vielen schlicht als Unkraut, der schwarze Nachtschatten Solanum nigrum. Die geheimnisvolle Pflanze mit dem etwas unheimlichen Namen ist aber auch ein sehr altes Arzneimittel, das schon in frühester Zeit sehr geschätzt wurde. Eine Pflanze der Gegensätze also. Schwarz wie die Nacht sind die runden, glänzenden Beeren, strahlend weiß die kleinen, sternförmigen Blüten, aus denen sie entstehen. Alle Pflanzenteile sind stark giftig, sie enthalten Solanin und andere Alkaloide. Doch bekanntlich macht die Dosis das Gift. Erwiesen ist, dass der schwarze Nachtschatten stark narkotische Eigenschaften besitzt. Der frische Saft der Pflanze wird heute noch in der Homöopathie gegen Nervosität, Kopfschmerzen und Epilepsie eingesetzt. Äußerliche Anwendungen sind bei Abszessen, Ekzemen, Hämorrhoiden, nässenden Flechten und Prellungen bekannt. Dennoch scheint eine Warnung angebracht: Insbesondere die Früchte des schwarzen Nachtschattens gelten im unreifen Zustand als hochgradig giftig und können beim Verzehr schon geringer Mengen zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. Reife Beeren als Marmelade oder Kuchenfüllung und die Blätter als Spinat gekocht sind als geschätzte Nahrungsmittel jedoch ebenfalls überliefert. Der Giftgehalt scheint von Pflanze zu Pflanze erheblich zu schwanken. Wir haben hier ein wertvolles Wildkraut und eine uralte Medizinalpflanze vor uns, der man mit viel Respekt begegnen sollte!
Der schwarze Nachtschatten ist eine einjährige, buschig wachsende Pflanze, die bis zu 70 cm hoch werden kann. Die lange Blütezeit reicht von Juni bis Oktober. Auffällig sind die leuchtend gelben Staubbeutel, die keck aus den kleinen Blüten hervorschauen. Typische Befruchter sind Schwebfliegen, Bienen und Hummeln. Der Stängel des schwarzen Nachtschattens ist reich verzweigt, die dunkelgrünen Blätter sind eiförmig. Aus den Blüten entwickeln sich zunächst grüne, kugelige Beeren, die erst im Laufe der Zeit schwarz werden. Sie stehen in sogenannten Trugdolden zusammen, sind etwa erbsengroß und reifen sehr schnell heran. Der schwarze Nachtschatten ist sehr gut an unterschiedliche Umgebungsverhältnisse angepasst und mittlerweile weltweit verbreitet. Der exakte geographische Ursprung der Art konnte bisher nicht genau bestimmt werden. Die Pflanzen vertragen keinen Frost und sterben im Winter ab, nur der Samen überdauert die dunkle Jahreszeit. Der schwarze Nachtschatten wurde im Mittelalter in Hexensalben und zu Zaubersprüchen verwendet. Er war ein Teil der Mondmagie und half u.a. bei Schlaflosigkeit. Bekannt war auch die teils berauschende Wirkung der Nachtschattengewächse. Doch auch hier noch einmal ein Wort der Vorsicht: der Beiname “Nachtschaden”bedeutet soviel wie Alptraum. Starke Vergiftungen können auch bei Erwachsenen zur Lähmung des Atemapparates und sogar zum Tode führen!
Die Sonne scheint, das Laub färbt sich bunt. Herrliches Herbstwetter! Allerdings ist es für die Jahreszeit deutlich zu warm. Wir bringen unsere Ernte ein und versuchen möglichst viel für den bevorstehenden Winter zu konservieren. Die Ausbeute kann sich sehen lassen. Es gibt sehr viele Früchte in diesem Jahr, vor allem auch Eicheln, die mit einem lauten Knall auf Dächer und Wege krachen. Wir unternehmen ausgedehnte Spaziergänge in die schöne Natur!
Herbstzeit ist Pilzzeit. Und auch wir gehen jetzt gerne "in die Pilze". Denn Pilze suchen macht großen Spaß. Wir genießen es, durch den bunten Wald zu laufen und die frische Waldluft einzuatmen. Und die gefundenen Pilze dann später zu Hause zu putzen und zu kochen. Nichts schmeckt so gut wie ein leckeres Pilzgericht, vor allem, wenn wir die Zutaten gerade erst selbst im Wald gesammelt haben. Pilze wachsen hier bei uns überall im Wald. Man muss nur ein Auge für sie haben. Und die essbaren sicher erkennen. Besonders lohnenswert ist die Suche nach Maronen und Steinpilzen in unseren Kiefern- und Fichtenwäldern. Gute Fundstellen sind Waldböden, die mit Moos, Flechten und Farnen bewachsen sind. Baumstümpfe, die schon einige Jahre alt sind, versprechen oft ebenfalls eine gute Ernte. Junge Hallimasch füllen dann schnell den Sammelkorb. Im Nadelwald gibt es insgesamt weniger Verwechslungsgefahren als im Laubwald. Geradezu berauschend ist es, plötzlich auf reichlich bewachsene Stellen oder auf ein besonders großes, begehrtes Exemplar zu stoßen. Pilze zu sammeln ist wirklich ein schönes Erlebnis in der Natur. Doch es ist auch Vorsicht geboten, denn das Vergiftungsrisiko nach dem Pilzesammeln ist hoch. Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man lieber die Finger von einem Pilz lassen!
Sie hat schon früh die Phantasie der Menschen beflügelt und trägt poetische Namen: Die Lampionblume (Physalis alkekengi) aus der Gattung der Blasenkirschen, die zur Familie der geheimnisvollen Nachtschattengewächse gehört. Eine andere Bezeichnung ist "Schlutte", was soviel wie weites Hemd, Kittel oder Nachtjacke bedeutet und sich ebenfalls auf den aufgetriebenen Fruchtkelch der Pflanze bezieht. Der Name "Judenkirsche" leitet sich von der klassischen Kopfbedeckung der Juden im Mittelalter ab, mit denen man die orangefarbenen Fruchthüllen verglich. Im Innern der hohlen, papierartigen Hüllen reifen orange bis scharlachrot gefärbte, etwa 1 cm große Beeren heran. Die säuerlichen, kirschähnlichen Früchte können in geringen Mengen verzehrt werden. Der Kelch ist nicht genießbar, da er sehr viele Bitterstoffe enthält. Die Laterneblum, wie sie auch genannt wird, liebt kalkreiche Böden und ein eher mildes Klima. Sie wächst in Mittel- und Südeuropa wild in Auwäldern, Weingärten und an Waldrändern. Lampionblumen bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Der Boden sollte sandig-humos, gleichbleibend frisch und nährstoffreich sein. Die Pflanze hat unauffällige, grünliche Blüten, die von Mai bis August erscheinen. Die Blätter der Lampionblume besitzen eine dreieckige Form und laufen vorne spitz zu. Die Pflanze wird 25 bis 60 cm hoch. Sie bildet dichte Bestände. Die dekorativen, orangeroten Lampions werden gerne als Herbst- und Winterschmuck genutzt. Früher wurde die Lampionblume auch als Heilpflanze bei Erkrankungen der Niere und ableitenden Harnwege eingesetzt. Heute wird sie vor allem als Zierpflanze im Garten verwendet. Die auffälligen Lampionblumen bringen im Herbst jedes Beet zum Leuchten!
Die Strauchveronika (Hebe x andersonii) ist ein schöner, neuseeländischer Strauch, der nach der griechischen Göttin der Jugend auch „Hebe“ genannt wird. Es handelt sich um eine Blatt- und Blütenschmuckpflanze mit einem überaus attraktiven, frischen Aussehen. Und das, auf der Nordhalbkugel, mitten im Herbst. Die raschwüchsigen, dichtbuschigen Kleinsträucher werden etwa 40 bis 60 cm hoch und ebenso breit. Die länglich-ovalen Blätter sind immergrün. Je nach Sorte können sie dunkel- bis hellgrün oder außergewöhnlich panaschiert sein. Ein Klassiker ist die Sorte ‘Variegata’ mit einem cremefarbenen Blattrand. Die Blüten der Strauchveronika sind bei Bienen, Hummeln und Schmetterlingen sehr beliebt. Sie erscheinen zahlreich von der Sommermitte bis weit in den Herbst hinein und stehen in auffälligen, dichten Ähren zusammen. Farblich decken sie ein Spektrum von Rosarot über Violettblau bis zu Weiß ab. Aus Neuseeland kam die Strauchveronika erst im 19. Jahrhundert zu uns nach Europa. Hebe x andersonii liebt es hell, aber nicht unbedingt vollsonnig, und schätzt einen gut durchlässigen Boden. Da sie recht wärmebedürftig ist, empfiehlt sich hierzulande eine Kultur im Topf. Die Strauchveronika ist eine typische Kübelpflanze. Überwintert wird sie idealerweise an einem hellen, kühlen Platz bei 5 bis 10 °C. Im Frühjahr kann sie dann wieder ins Freiland gestellt werden, wo sie den Sommer verbringt. Durch ihre späte Blütezeit bietet sich die Strauchveronika als Highlight für die zweite Jahreshälfte förmlich an!
Man könnte sagen: klein, aber oho. Der Zweizahn ist eine unglaubliche Pflanze, denn sie ist enorm blühwillig! Und dabei sind ihre Blüten auch noch wunderschön und besitzen eine faszinierende Strahlkraft. Die Fernwirkung ist sehr gut. Der ungewöhnliche Name "Zweizahn" leitet sich von den kleinen Borsten bzw. Zähnchen an den Früchten der Pflanze ab, die sich in Tierfellen und menschlicher Kleidung festhaken und so zur Verbreitung beitragen. Mir gefällt der ebenfalls geläufige Name "Goldmarie" allerdings besser. Die bei uns meist nur einjährig kultivierte Blütenschönheit wächst buschig und wird in der Regel zwischen 15 und 30 cm hoch. Sie eignet sich gut als Bodendecker im Beet-Vordergrund. Bidens ferulifolia, so lautet der botanische Name, bringt von Mai bis Oktober eine Vielzahl sternförmiger, kleiner Blüten hervor, die bei vielen Insekten wie Bienen, Hummeln und Schmetterlingen sehr beliebt sind, denn sie liefern ihnen durch die gesamte Blütezeit hindurch Nahrung. Die zarten, mehfach gefiederten, dunkelgrünen Blätter sitzen an kompakten Stielen. Mit ihrem üppigen Wuchs und den bunten, weithin leuchtenden Blüten in Gelb, Rot oder Orange sorgt die Goldmarie für tolle Farbakzente im Garten. Ein weiterer Pluspunkt: Die Pflanze sieht immer ordentlich aus und braucht nicht ausgeputzt zu werden. Und sie bleibt in der Regel von Schnecken verschont. Allerdings ist die Goldmarie sehr frostempfindlich, da der Ursprung der Pflanze in Südamerika liegt. In ihrer Heimat wächst sie mehrjährig. Sie liebt die volle Sonne, und der Boden sollte nährstoffreich und gut durchlässig sein. Dank ihrer langen Blütezeit von Mai bis zu den ersten Frösten im Oktober sieht die tropische Schönheit eigentlich immer phantastisch aus!
Im Spätsommer und Frühherbst prägt Calluna vulgaris mit einem Meer aus lila Blüten ganze Landschaften wie unsere Lüneburger Heide. Die Sommerheide braucht magere, nicht zu trockene, kalkfreie Sandböden, Sie wächst gerne an offenen Sonnenstandorten. Das Heidekraut ist ein bis zu 50 Zentimeter hoher, reich verzweigter, verholzender Zwergstrauch. Die graugrünen, schuppenartigen Blätter sind immergrün. Der Strauch blüht von August bis Oktober in Farben von Weiß über Rosa bis Purpurrot und Violett. Die Blüten sind klein und erinnern an Glöckchen. Sie bilden einen dichten, traubenartigen Blütenstand und enthalten reichlich Nektar, was sie zu einer ausgezeichneten Bienenweide macht. Die Zweige der Heidepflanze wurden früher zu Besen gebunden. Bereits in der Antike nutzten die Menschen das Heidekraut, um damit ihre Häuser auszufegen. Die Besenheide wurde in der Volksmedizin auch gegen eine Vielzahl von Beschwerden eingesetzt. Die Inhaltsstoffe der Pflanze wirken harntreibend, blutreinigend und entzündungshemmend. Sie gilt bis heute als ein Mittel gegen Entzündungen der Harnwege. Hautreizungen und Schlaflosigkeit. Das Heidekraut, englisch Heather, gehört zu den 38 Bachblüten. Calluna wird innerlich als Tee oder äußerlich als Waschung, Bad oder Tinktur verwendet. Einen kulinarischen Genuss bieten Heideblüten-Sirup, -Gelee oder -Likör. Von den Bienen stammt der beliebte Heidehonig. Im Garten wird die Besenheide gerne als Bodendecker und als Anziehungspunkt für unzählige Insekten genutzt. Die farbenfrohe Erika verströmt einen tollen, herben Duft. Früher wurde das Heidekraut auch als Schutz- und Zauberpflanze eingesetzt. Die Pflanze stand für Glück und das Ergründen von Geheimnissen. Unter anderem versuchte man, mit Hilfe des Heidekrauts Geister sichtbar zu machen. Einem Mythos nach soll das Heidekraut aus dem Blut in der Schlacht gefallener Krieger gewachsen sein!
Eine Pflanze zum Streicheln! Diese Plectranthus-Spezies stammt aus der großen Familie der Harfensträucher und ist in den tropischen Regionen Australiens beheimatet. Der deutsche Name Zitronenblatt verweist auf die enthaltenen sehr aromatischen, ätherischen Öle. Die Blätter riechen bei Berührung herrlich zitronig und schmecken auch so. Sie lassen sich in der Küche vielseitig verwenden. Das Zitronenblatt eignet sich für Süßspeisen, Limonade, Joghurt, als Topping für Obstsalate, als Gelee oder zum Würzen von Risotto. In asiatischen Gerichten kann es als Ersatz für das Zitronengras dienen, Im Wasserglas ersetzt es den Spritzer Zitrone und auch als kalter oder heißer Tee können die Blätter genutzt werden. Da die Pflanze immergrün ist, stehen die Blätter ganzjährig zur Verfügung. Doch Vorsicht: sie sollten nur sparsam eingesetzt werden, denn der Geschmack ist sehr intensiv, Das Zitronenblatt wächst buschig bis strauchartig und kann eine Höhe von bis zu 2 m erreichen. Durch ein gelegentliches Entspitzen bei der Ernte bleibt der Wuchs kompakter. Die handgroßen, herzförmigen Blätter sind samtig behaart und fühlen sich wunderbar weich an. Der zitronige Duft lädt zudem zum Berühren ein. Eine Pflanze zum Schnuppern und Kuscheln. Die grüne Grundfarbe der fleischigen, sukkulenten Blätter verfügt durch die Behaarung über einen leicht silbrigen Glanz, so dass die Pflanze wunderschön schimmert, wenn das Licht auf sie fällt. Das macht sie zu einem richtigen Eyecatcher. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein. Die Pflanze verträgt keinen Frost und muss daher in einem hellen und kühlen Zimmer im Topf überwintert werden. Sie wird dann etwas trockener gehalten. Das australische Zitronenblatt bietet Blattschmuck und Duft in einem - eine wahre Entdeckung für Genießer!
Nach einem langen heißen und trockenen Sommer ist er nun da, der Regen. Es ist ein kräftiger Landregen, die Natur hat ihn bitter nötig! Es kühlt merklich ab. Überall tropft es, und Pfützen entstehen. Vereinzelt gibt es auch kräftige Gewitter mit Blitz und Donner, ein tolles Naturschauspiel. Durch die kürzer werdenden Tage und den abnehmenden Sonnenstand nimmt die Dunkelheit zu. Das Leben verlagert sich allmählich wieder nach drinnen. In diesem Jahr bedeutet das eine große Umstellung für uns. Die Strickjacke wird aus dem Schrank geholt. Der Herbst klopft an die Tür!
Gloriosa, die Ruhmreiche, auch Ruhmeskrone genannt. Eine afrikanische Kletterlilie, die im deutschen Sprachraum auch als Flammenlilie oder Prachtlilie bekannt ist. Stolz und erhaben präsentiert sie sich. Eine seltene Schönheit: Gloriosa rothschildiana ist eine besonders anmutige, exotische Kletterpflanze. Ihre herrlichen Blüten sind zweifarbig rot-gelb, wie eine Flamme, und besitzen eine gewisse Ähnlichkeit mit den Orchideen. Die filigranen und ungewöhnlichen Blüten wachsen an langen Stielen. Die ungewöhnliche Kronenform ergibt sich durch die zurückgebogenen Blütenblätter, die die nach außen zeigenden Staubfäden frei legen und in Szene setzen. Gloriosa rothschildiana zieht mit ihren extravaganten, flammenähnlichen Blüten alle Blicke auf sich. Der Artname rothschildiana bezieht sich auf die in Europa weit verzweigte Bankiers-Familie Rothschild. Zumindest ein britischer Baron namens Rothschild finanzierte weltweit viele Forschungs-Expeditionen, an denen er zum Teil auch selbst teilnahm, Er sammelte seltene Pflanzen-, Vogel- und Schmetterlingsarten, die er in wissenschaftlichen Abhandlungen beschrieb. Beheimatet ist die Gloriosa in den tropischen Regionen Afrikas. Die Blütezeit dauert von Juli bis September. In Europa beträgt die Wachstumshöhe etwa 2 m, in ihrer Heimat wird sie bis zu 10 m hoch. Die Blätter der Ruhmeskrone sind wechselständig angeordnet und lanzettlich. Die filigranen Triebe entwachsen einem knolligen Erdstamm. Die bei uns nicht winterharte Kletterpflanze benötigt eine Rankhilfe. Nach den Eisheiligen Mitte Mai kann die rhizombildende, mehrjährige Staude den Sommer über in einem geräumigen Topf im Freien stehen. Bevorzugt wird ein sonniger bis halbschattiger Standort. Die Erde sollte humos und durchlässig sein. Im Herbst zieht die Pflanze vollkommen ein und kann dunkel und frostfrei überwintert werden, Im nächsten Frühjahr wird sie in frische Erde gesetzt und treibt an einem warmen und hellen Platz wieder kräftig aus. Ihre überaus dekorativen Blüten sind auch als Schnittblumen sehr beliebt. Mit ihren phantastischen, lilienähnlichen Blüten in leuchtendrot mit goldgelbem Saum bietet sie einen unvergleichlich schönen Anblick!
Wir können mit Rilke sagen "Der Sommer war sehr groß"! Meist zeigt sich der Himmel strahendblau und wolkenlos. Die Tage sind herrlich lang. Wir verbringen in angenehm lauer Luft schier endlose Abende im Freien, über uns zeigt sich ein grandioser Sternenhimmel. Es gibt viele Wespen und auffallend schöne, große, grün schillernde Libellen. Sonne und Wärme haben auch den Früchten gut getan. Im Garten kann fortlaufend geerntet werden. Wir schwelgen in südlichen Genüssen wie reifen Auberginen. saftigen Gurken, köstlichen Weintrauben und knackigen Bohnen. Die Zucchini bescheren uns eine Schwemme, und die Tomaten werden nach und nach rot. Es ist ein Fest der Sinne - ach, könnte doch die Zeit für einen Moment stillstehen!
Sträucher, die für uns den August prägen, sind der Schmetterlingsflieder, der Gartenhibiscus und die Hortensie. Sie verfügen über eine hinreißende Fernwirkung und sind über und über mit Blüten übersät. Es gibt sie in hinreißenden Farben. In diesem Jahr ist der Sommer wieder einmal besonders heiß und trocken. Wir hatten des öfteren Temperaturen von über 30 °C im Schatten. Der Hitzerekord 2022 lag bei annährernd 40 °C. Unter diesen extremen äußeren Bedingungen sind Nahrung und Unterschlupfmöglichkeiten für Insekten und andere Tiere wichtiger denn je. Hier leisten Blütensträucher einen bedeutenden und zugleich dekorativen Beitrag. Wir freuen uns, dass wir in diesem Jahr sogar wieder einmal Taubenschwänzchen in unserem Garten beobachten konnten!
Und gleich noch eine Kübelpflanze, die Schönmalve Abutilon. Ihre wunderschönen, glockenförmigen Blüten zieren derzeit unsere Terrasse. Die Abutilon-Arten stammen ursprünglich aus Südamerika. In Ländern wie Chile, Uruguay und Brasilien ist der immergrüne Strauch heimisch. Die bei uns weit verbreiteten Schönmalven-Hybriden sind hingegen reine Kulturpflanzen und kommen so in der Natur nicht vor. Sie entstanden durch Kreuzungen verschiedener Arten, vor allem aus Abutilon darwinii und Abutilon pictum. Die attraktiven Sträucher werden bis zu 3 m hoch. Das teils ahornförmige, teils herzförmige Laub ist weich und leicht behaart. Der Strauch wird daher auch manchmal als Samtpappel bezeichnet. Die lange Blütezeit erstreckt sich von April bis Oktober. Die herrlichen glocken- oder schalenförmigen Blüten gibt es je nach Sorte in den Farben Weiß, Gelb, Rosa oder Rot. Sie besitzen einen hohen Zierwert, und sie scheinen schier endlos zu blühen. Dabei sind sie robust und langlebig. Die Schönmalve mag es hell und sonnig. Die Erde sollte humusreich sein. Die Überwinterung muss frostfrei erfolgen. Ein heller und 6-8°C kühler Ort ist bestens geeignet. Dabei ist zu beachten, dass der Strauch bei Temperaturen unter 10 °C zwar sein Laub verliert, im Frühjahr jedoch schnell wieder austreibt. Eine sehr aparte Schönheit aus der großen Familie der Malvengewächse!
Feigenbäume, Ficus carica, bilden viele Blüten, die jedoch als solche nicht erkennbar sind. Sie sitzen in kugeligen, grünen Trieben, die etwa 4 cm groß werden, und eigentlich nur eine Schwellung am Stielende zu sein scheinen. Es handelt sich um ein spezielles, blütentragendes Organ, das sogenannte Syconium. Dieses Syconium ist das, was wir gewöhnlich bereits für die Frucht halten. Jedes Syconium beinhaltet einen Hohlraum mit vielen winzigen Einzelblüten. Die Knospe öffnet sich nach außen hin nicht, sondern bleibt, bis auf eine winzige, rötlich schimmernde Öffnung geschlossen. Der Feigenbaum blüht an seinen einjährigen Trieben sozusagen nach innen. Erst nach der Befruchtung reift das Syconium zu Feigen-Früchten heran. Die Feigenbaum-Blüte kann bis zu dreimal jährlich erfolgen. Ein heißer, trockener Sommer wie dieser ist für Feigen ideal. Die Feigenbaum-Frucht ist kugel- bis birnenförmig und, je nach Sorte, grün bis dunkelviolett. In ihrem Inneren befinden sich viele Kerne, die essbar sind. Das Fruchtfleisch ist rosa und besitzt einen sehr süßen, angenehmen Geschmack. Zur Bestäubung der wilden Feige ist eine spezielle Wespenart, die Feigengallwespe, notwendig, die bei uns nördlich der Alpen jedoch nicht vorkommt. Es sind aber mittlerweile viele selbstfruchtbare Sorten erhältlich. Die Feige stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und ist eine der ältesten Nutzpflanzen überhaupt. Sie liebt die Sonne, einen geschützten Standort und einen nährstoffreichen Boden. Am besten lässt sich die Feige bei uns in einem Kübel kultivieren, damit eine frostfreie Überwinterung gewährleistet werden kann. Die Pflanze besitzt großes, tief geschlitztes Laub und schöne Früchte, die sofort ins Auge fallen. Ihre Blüte ist hingegen eine botanische Besonderheit!
Sie leuchten uns schon von weitem entgegen! Die aufregenden Blüten in Violett-rot sind nicht so leicht zu übersehen. Magisch ziehen sie uns in ihren Bann und fordern uns auf näherzutreten. Cuphea llavea ist eine Pflanze, die ab Juni mit prächtigen, zweifarbigen Blüten aufwartet. Die langen, röhrenförmigen Blüten mit dem violetten Kelch und den knallroten, ohrenförmigen Blütenblättern sollen entfernt an ein Fledermaus-Gesicht erinnern. Sie sind eine gute Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten. Eine herrliche Sommerblume in starken Farben mit einer langen Blütezeit bis zu den ersten Frösten! Cuphea llavea ist in Mexiko beheimatet. Dort wächst sie als immergrüner Halbstrauch. Im Gegensatz zu ihrer tropischen Heimat kann sie aufgrund der niedrigen Wintertemperaturen bei uns im Freien nur einjährig kultiviert werden. Sofern sie an einem hellen und warmen Platz überwintert werden kann, ist sie mitunter auch hier in Europa mehrjährig. Der Wuchs ist etwas sparrig und leicht überhängend, bis zu 60 cm hoch und ebenso breit. In einer Blumenampel macht sie sich besonders gut. Sie wächst in sonnigen bis leicht halbschattigen Lagen in einem durchlässigen, lockeren und nährstoffreichen Gartenboden. Eng verwandt ist Cuphea llavea mit dem Zigarettenblümchen, Cuphea ignea. Sie gehören beide zur artenreichen Gattung der Köcherblümchen. Doch wohl einzigartig im Pflanzenreich sind die außergewöhnlichen Blüten der Cuphea llavea, die an den Kopf einer Fledermaus erinnern!
Ein Rosaspiel in vielen Nuancen. Der Oleander, botanisch Nerium oleander, ist ein Schatz des Südens, Er besitzt mediterranen Charme. Beheimatet ist der Oleander in der ganzen Mittelmeerregion. Dort bildet er riesige, ausladende Büsche mit zarten Blüten in leuchtenden Farben. Bei uns im Norden, wo die Winter Eis und Schnee bringen, wächst der Oleander nur in großen Pflanzentrögen. Er ist eine typische Kübelpflanze. Die Farben der Blüten reichen, je nach Sorte, von Weiß über viele Rosa- und Rottöne bis zu Gelb und Lachs. Es gibt duftende und duftlose Sorten. Die herrlichen Blüten sind meist einfach und fünfzählig. Es gibt aber auch gefüllte Blütenformen. Die großen, auffälligen Blüten stehen immer in so genannten Trugdolden zusammen. Bei entsprechender Witterung ist der Oleander ein Dauerblüher von Juni bis Oktober. Seine Giftigkeit kannte man schon in der Antike. Der Oleander enthält Herzglykoside, die sich auch therapeutisch nutzen lassen als Arzneimittel bei Herzerkrankungen. Tiere fressen den Oleander nicht, da alle Teile sehr bitter schmecken. Schon im 16. Jahrhundert kam der immergrüne, frostempfindliche Oleander-Strauch aus Italien nach Deutschland. Im 18. Jahrhundert gelangte er dann aus den Barockgärten und Orangerien des Adels und wohlhabender Bürger immer mehr in die Gärten auch einfacher Leute. Die Blätter des Oleanders weisen eine ledrige Konsistenz auf. Sie sind schmal lanzettlich und werden bis zu 20 cm lang. Der Oleander wächst als ein verholzender, breitbuschiger Strauch, der bis zu 5 m hoch wird. Wild ist der Oleander vor allem an Fluss- und Bachufern zu finden, er wächst auf humusarmen, kalkhaltigen Böden, vorzugsweise an sehr sonnigen und warmen Standorten. Oleander überwintert frostfrei, kühl und hell bei Temperaturen von um die 5 °C. Der Oleander ist ein herrliches Blütengehölz. Die ungeheure Farbenpracht seiner Blüten und die ungewöhnlich lange Blütezeit machen ihn so beliebt!
Man sieht sie eigentlich viel zu selten in den Gärten, die wunderschönen, großen Baumlilien! Sie heißen 'Anastasia', 'Robina' oder 'Conca d’Or'. Es sind hohe, standfeste Lilien mit großen, dekorativen Blüten und einem umwerfenden Duft. Da Lilien zu den Pflanzen gehören, die sich leicht kreuzen lassen, entstanden sehr schnell verschiedene Hybridgruppen. Die sogenannten Orienpet-Lilien vereinbaren die besten Eigenschaften der orientalischen und der Trompeten-Lilien miteinander. Sie werden meist 2 m oder höher, worauf sich der Beiname Baumlilie bezieht, und sind in kräftigen Farben wie Rot, Gold oder Burgund sowie in Pastelltönen wie Pfirsich, Rosa, Hellgelb oder Weiß erhältlich. Die Lilie ‘Conca d’Or’ gehört zu den schönsten Lilien dieser Gruppe. Sie bildet ausdrucksvolle, cremegelbe Blüten, die auf starken Stielen stehen. Diese sind enorm stabil, so dass die Blütenstände aufrecht in den Himmel ragen. Die Blütezeit liegt im Juli und August. 'Anastasia' ist eine andere, schillernde Orienpet-Lilie. Ihre Blüten sind im Herzen rosarot, an den Spitzen der elegant zurückgebogenen Blütenblätter schattiert die Blütenfarbe bis hin zu Weiß. Die Sorte 'Robina' trägt große Blüten mit dekorativen, rosa-violetten Blütenblättern. Bei der orientalischen Lilie 'Scheherazade' sind die braunroten Blüten cremefarben gerahmt. Alle Lilien verströmen einen herrlich süß-aromatischen Duft. Die nektarspendenden Blüten locken zahlreiche Bienen, Hummeln und Schmetterlinge an. Es werden ganzrandige, lanzettliche Laubblätter ausgebildet, die wechselständig oder in Wirteln über den Stängel verteilt sind. Am besten stehen die Lilien jahrelang ungestört im Staudenbeet, wo sie mit der Zeit dichte Horste mit zahlreichen Blütentrieben bilden. Aufgrund ihrer Höhe eignen sie sich besonders zur Verwendung im Hintergrund von Rabatten, wo ihre imposante Erscheinung gut zur Geltung kommt. Pflanzzeit ist im Herbst. Die Zwiebeln werden in durchlässige, saure, humose Erde gepflanzt, frei nach dem Motto: Kopf in der Sonne, Füße im Schatten. Baumlilien sind auffallend und exotisch. Mit ihrer unübersehbaren Eleganz sind sie ein Blickfang in jedem Garten und bilden eine perfekte Ergänzung zu anderen Sommerblumen und Gerhölzen!
Die großartige Lilie 'Golden Splendour' fällt sofort durch ihre großen, trompetenförmigen, goldgelben Blüten auf. Apart heben sich die dunklen Staubgefäße von den hellen Blüten ab. Die Blütenblätter weisen zudem auf der Rückseite dekorative, braun-violette Streifen auf. Ein wunderschöner Effekt, der diese Lilie so einzigartig macht! Mit ihren intensiv duftenden Blüten an den hohen Stielen.erregt sie die Aufmerksamkeit im Sommergarten. Sie wird stolze 150 cm hoch, meist sogar noch deutlich höher. Ein echter Hingucker! 'Golden Splendour' öffnet ihre leuchtend gelben Blüten mit den wundervollen Schattierungen an der Außenseite von Juli bis August. Mittlerweile ist sie schon ein Klassiker. Die Lilium Aurelian-Hybride 'Golden Splendour' wurde bereits 1955 von de Graaf in den USA gezüchtet. Die amerikanische Trompetenlilie aus den 50er Jahren ist eine sehr gute Schnittblume. Im Garten lässt sie sich gut mit anderen Sommerstauden oder Rosen vergesellschaften. Vor allem in den Abendstunden verströmen ihre Blüten einen herrlichen Duft, der uns die Sommerabende versüßt. Die majestätische Pflanze vermag es, ganze Gärten mit ihrem verführerischen Duft zu berauschen. Schwer und betörend ist er. Die schönen Blumen bieten auch eine wertvolle Nahrungsquelle für viele verschiedene Insekten wie Bienen, Schmetterlinge, Hummeln und Schwebfliegen. Ein sonniger Standort und ein nicht zu magerer Boden ohne Staunässe sind alles, was diese elegante Lilie zum Wachsen benötigt. Die sattgrünen Blätter sind schmal lanzettlich und sitzen dicht an den aufrechten Stängeln. Unübersehbar sind die eindruckvollen Blüten, die hoch über dem Laub schweben. 'Golden Splendour' weist eine gute Frosthärte auf und kommt verlässlich Jahr für Jahr wieder. Die mannshohe Lilie präsentiert sich voller Anmut. Eine goldene Schönheitskönigin mit einer überwältigenden Ausstrahlung!
Solanum dulcamara ist eine Pflanze, die als sehr giftig gilt. Aufgrund der in ihr enthaltenen Wirkstoffe wird sie aber dennoch bis heute als Heilpflanze verwendet. Der bittersüße Nachtschatten ist in Europa und Asien heimisch. Der mehrjährige Halbstrauch wird zwischen 30 und 200 cm hoch und ist sowohl kletternd und überhängend als auch flach liegend anzutreffen. Die kleinen, sternförmigen Blüten erscheinen zwischen Juni und August in Rispen. Sie beeindrucken durch eine violette Krone, in deren Mitte sich der zu einer Röhre geformte, gelbe Staubbeutel befindet. Aus den attraktiven Blüten entwickeln sich von August bis Oktober rote, eiförmige, glänzende Beeren. In der Naturheilkunde verwendet werden Blätter, Stängel, Beeren und Rinde, innerlich als Tee oder äußerlich als Umschlag oder Waschung. Alle Pflanzenteile gelten als giftig. Die Verwendung als Heilpflanze reicht weit in die Geschichte zurück. Noch heute finden sich die Pflanzen oft in der Nähe von Burgen, verfallenen Gebäuden und alten Siedlungsplätzen. Im Mittelalter wurde der bittersüße Nachtschatten vor allem als Mittel gegen Gicht und Hautkrankheiten genutzt. Bittersüß-Zweige wurden auch in das Schlafzimmer gehängt, um Alpträume zu vertreiben, oder unter die Matratze gelegt, um ein Schlafwandeln zu verhindern. Wie alle Nachtschattengewächse fasziniert der Bittersüß auch als Zauberpflanze. In der Magie wurden aus ihm Liebesmittel hergestellt. Heute wird der bittersüße Nachtschatten erfolgreich bei Hauterkrankungen eingesetzt. Von einer Selbstmedikation ist aufgrund der Giftigkeit der Pflanze jedoch dringend abzuraten! Der bittersüße Nachtschatten ist eine hübsche Zierpflamze, die sich oft ganz von selbst im Garten einfindet!
Es ist Juli, Zeit der Lindenblüte, die Grillen zirpen. Im Garten begeistert uns jetzt der Blütenreichtum der Taglilien, botanisch Hemerocallis. Ich liebe sie alle! Allerdings ziehe ich die offenen den eher runden, geschlossenen Blütenformen vor. Besonders mag ich die sogenannten Spider und Ufos. Die Spider besitzen schmale, lange Blütenblätter. Die Abkürzung Ufo steht für unusual form, bezeichnet also Taglilien, die sich durch eine ungewöhnliche Blütenform auszeichnen. So nach und nach wünsche ich mir eine ganze Tagliliensammlung. Anbei ein paar Sorten-Beispiele aus unserem Garten!
Hier nun etwas ganz Besonderes! Noch eine fleischfressende Pflanze für das Freiland. Ibicella lutea stammt ursprünglich aus Brasilien, Bolivien, Argentinien, Paraguay und Uruguay. Sie ist einjährig und kann auch bei uns den Sommer draußen verbringen. Der Gattungsname Ibicella leitet sich vom lateinischen Ibex für „Steinbock“ ab und bezieht sich auf die krumm gehörnten Samenkapseln, die denen der Einhornpflanze Proboscidea lousianica ähnlich sehen. Die Blüten der gelben Teufelskralle stehen auffällig dicht gedrängt und sind rosettenartig nebeneinander und übereinander angeordnet, so dass der Blütenstand die Form eines geschlossenen Kiefernzapfens annimmt. Zuerst blühen die unteren Blüten, dann die oberen. Sie sind leuchtend gelb und röhrenförmig. Der Schlund ist rot gefleckt. Die attraktiven Blüten bleiben einige Tage lang geöffnet. Die Blätter der Pflanze fühlen sich schleimig an. Bei Berührung verbreiten sie einen Geruch, der mich an abgestandenes Blumenwasser erinnert. Damit locken sie kleine Insekten an, die auf den leicht klebrigen Blättern hängenbleiben. Der Fangschleim wird von Drüsen produziert, die sich auf der gesamten Pflanze befinden. Die schönen Blüten zeigen sich von Anfang Juli bis Ende September. Die schnell wachsende Pflanze kann in kürzester Zeit fast einen Meter hoch und ebenso breit werden. Sie bildet einen dicken, fleischigen Stamm und herzförmige Blätter, die in ihrer Form an Geranien erinnern. Der Wuchs ist breit lagernd mit vielen Seitentrieben. Die jungen Samenkapseln können unreif als Schmorgemüse oder als “Mixed Pickles” gegessen werden. Die namensgebenden, getrockneten Samenkapseln werden gerne als Dekoration genutzt. Sie sind schwarz und kurios geformt. Die Überwinterung der Pflanze erfolgt als Samen. Die Voranzucht beginnt im Frühjahr im Haus, ausgepflanzt wird nach den Eisheiligen an einen sonnigen Platz im Freien. Die gelbe Teufeskralle: ein faszinierendes Kuriosum der Natur!
Den Juni hüllen Rosen und Holunder in ihren unwiderstehlichen Duft! Wir fangen ihre Aromen ein und kochen Sirup und Gelee. Auch die Schwertlilien und Pfingstrosen entfalten noch einmal ihre ganze Pracht. Wir schwelgen in Farben und Formen. Und lassen uns die herrlich sonnenwarmen Erdbeeren schmecken. Es ist heiß und trocken. Abends in der Dämmerung schwirren die Glühwürmchen. Hurra, der Sommer ist da!
Sie verspricht Romantik und Leidenschaft: die Brennende Liebe, Lychnis chalcedonica. Ihren auffälligen Namen bekam sie wegen ihrer leuchtend roten Blüten, die den Garten mitten im Sommer in ein feuriges Farbenmeer tauchen. Die knallroten Blütenköpfe schweben geradezu über dem Laub und besitzen eine herausragende Fernwirkung. Ein toller Hingucker in der Farbe der - heiß brennenden - Liebe! Die attraktive Staude wurde bereits Mitte des 16. Jahrhunderts als Zierpflanze nach Europa importiert. Ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet liegt zwischen Russland und China, wo sie auf feuchten Wiesen wächst. Pro Blütenstand stehen etwa 30 kleine, feuerrote Einzelblüten in Dolden zusammen. Die Blütenstängel wachsen straff aufrecht und sind rauh behaart. Die buschige Staude wird zwischen 50 und 100 cm hoch. Sie bildet unterirdische Rhizome, aus denen sich jedes Jahr neue Triebe entwickeln. In schönem Kontrast zu den roten Blüten stehen die tiefgrünen, eiförmigen, fein behaarten Blätter. Die Brennende Liebe ist sehr gut winterhart.
Die kreuzförmige Blütenform hat der Brennenden Liebe auch den Namen Malteserkreuz oder Jerusalemer Kreuz eingebracht. Die Blütezeit liegt zwischen Juni und Juli. Die leuchtenden Blüten werden gerne von Bienen und Schmetterlingen besucht. Der optimale Standort sollte sonnig und luftig sein, der Boden frisch und nährstoffreich. Wie alle Nelkengewächse ist auch die Brennende Liebe eine beliebte Bauerngarten-Pflanze. Ihre beeindruckende Blütenfarbe kommt besonders gut in großen Gruppen zur Geltung. Die langen Stängel und die auffällige Blüte machen sie zu einer attraktiven Schnittblume. Sowohl im Garten als auch in der Vase sorgt die Brennende Liebe für kräftige Farb-Spritzer!
Die großen, behaarten Kiwis, die man aus dem Laden kennt, stammen von Actinidia deliciosa. Die radförmigen Blüten der Kiwipflanze erscheinen von Juni bis Juli. Sie besitzen schneeweiße Blütenblätter und goldgelbe Staubblätter. Die Kiwi ist eine Schlingpflanze, ähnlich wie die Weinrebe. Ihre Früchte wachsen an bis zu 2 Meter langen, einjährigen Trieben. Der rankende Strauch, der sich weit verzweigt, erreicht leicht eine Höhe von mehreren Metern. Die Pflanzen von Actinidia deliciosa sind bei uns normalerweise ausreichend winterhart, wenn sie erst einmal eingewachsen sind. Idealerweise sollten sie an warme, windgeschützte Standorte mit geringer Spätfrostgefahr gepflanzt werden. Die Kiwipflanze ist zweihäusig, d.h. es gibt männliche und weibliche Pflanzen. Nur die weiblichen tragen nach der Befruchtung Früchte. Mittlerweile gibt es auch Züchtungen, die selbstfruchtbar sind. Kiwis gedeihen am Besten in leicht sauren Böden in der Sonne. Sie müssen an einem stabilen Gerüst, das das Gewicht der Früchte trägt, hochgeleitet werden. Die Erntezeit liegt im Oktober, November nach dem ersten Frost, wenn die Blätter allmählich gelb werden und abfallen. Nach der Ernte werden die Kiwifrüchte gelagert, bis sie weich und voll genussreif sind. Die walzenförmigen Beeren sind braun und dicht behaart. Im Inneren der Frucht befinden sich, gut sichtbar, die schwarzen Samen. Das Fruchtfleisch ist grün gefärbt. Ursprünglich stammen die Pflanzen nicht aus Neuseeland, wo sie heute vermehrt angebaut weden, sondern aus China. Unsere Kiwi-Sorte ‘Jenny’ blüht in diesem Jahr zum ersten Mal, sie gilt als sehr ertragreich und selbstfruchtbar. Wir sind gespannt!
Der Bauernjasmin, Philadelphus coronarius, duftet abends am Intensivsten, also gerade dann, wenn man bei angenehmen Temperaturen gerne noch etwas länger draußen sitzen bleibt. Kein Wunder, dass sich der Bauernjasmin in so vielen Gärten und Parks finden lässt! Vielerorts ist er heute ein Kulturrelikt und erinnert an eine frühere Besiedlung. Ebenso wie der ebenfalls stark duftende Flieder stammt der Bauernjasmin ursprünglich aus Südosteuropa. Von dort begann sein Siegeszug nach Norden. Seine Winterhärte ist sehr gut. Über Samen, die mit dem Wind verbreitet werden, sät er sich bisweilen auch gerne selbst aus. Von den weißen, traubenförmigen Blütenständen geht ein intensiver, an Jasmin erinnernder Duft aus. Berauschend, süß und geheimnisvoll. Die Blütezeit liegt im Frühsommer. Daher ist auch die Bezeichnung Sommerjasmin geläufig. Die weißen, schalenförmigen Blüten sind relativ groß und fallen sofort ins Auge.
Philadelphus coronarius begeistert mit einer üppigen Blüte und einem hinreißenden Duft. Der Strauch wird gerne für gemischte Hecken verwendet, z.B. gemeinsam mit Flieder. Ein vertrauter Anblick, der Erinnerungen weckt. Dieser Klassiker lädt zum Träumen und Verweilen ein. Mit ihm beginnt die schönste Jahreszeit. Der Sommer mit seinen Verheißungen steht vor der Tür. Früher war der Bauernjasmin vor allem auch bei den Kindern sehr beliebt, da sich aus seinen dickeren Zweigen ganz einfach Pfeifen und Flöten herstellen lassen. Die Äste lassen sich sehr leicht bearbeiten, und das Mark kann ohne große Mühe entfernt werden. Auf das Basteln der Pfeifen geht wohl auch der Name Pfeifenstrauch zurück. Der Strauch liebt im Garten einen sonnigen Standort. Die robusten Pflanzen gedeihen aber auch noch gut im Halbschatten. Der Pfeifenstrauch ist insgesamt recht anspruchslos, er wächst in nahezu jedem Gartenboden. Er erreicht in relativ kurzer Zeit eine stattliche Höhe von 3 bis 4 m. Die gegenständig angeordneten, gestielten Laubblätter sind hellgrün, elliptisch und schwach gezähnt. Nicht nur Bienen und andere Insekten umschwärmen den Bauernjasmin während der Blütezeit, auch wir werden in den Abendstunden von seinem Duft wie magisch angezogen!
Ihre Blüten duften schon aus der Ferne ganz wunderbar! Rosa multiflora ist eine Wildrose, um die herum es nur so summt und brummt. Ihre kleinen, weißen Blumen erscheinen in herrlichen Blütenkaskaden. Die einfachen, flachen Blüten besitzen in der Mitte leuchtend gelbe Staubgefäße. ihr intensiver Wildrosenduft nach Honig wirkt sehr anziehend auf Bienen, Hummeln und andere Insekten. Die überreich blühende Rosa multiflora ist ein hervorragendes Bienennährgehölz. Die vielblütige Rose wird im Deutschen auch als Büschelrose bezeichnet, da sie breite Büschel aus zahlreichen Einzelblüten bildet. Von Juni bis Juli gehen immer wieder neue Knospen auf, so dass der große Strauch über mehrere Wochen wie ein Traum in Weiß aussieht. Die Fernwirkung im Garten ist einfach spektakulär! Die schöne Rose hat einen breiten, bogig überhängenden Wuchs mit einer Wuchshöhe von bis zu 3 m. Aus den kleinen Blüten entwickeln sich zum Herbst hin erbsengroße, orangerote Hagebutten. Sie sind in Trauben angeordnet und werden gerne in der Floristik verwendet. Im Garten sorgen sie für kräftige Farbtupfer und zieren die dekorative Wildrose bis weit in den Winter hinein. Auch bei den Vögeln sind sie sehr beliebt, in der Küche werden die essbaren, kleinen Früchte aufgrund ihrer geringen Größe jedoch nur selten genutzt. Aufgrund des malerischen, dichten Wuchses bietet Rosa multiflora den Vögeln auch guten Schutz. Kletternd erobert sie manchmal auch andere Bäume und Sträucher und ist die Stammform vieler moderner Rambler-Rosen. Das gefiederte Laub wirkt immer tadellos und färbt sich im Herbst schön gelb. Die vielblütige Rose ist ursprünglich in Japan und China heimisch. Die Büschelrose mag es gerne sonnig bis halbschattig und stellt keine allzu hohen Ansprüche an den Boden. Sie ist sehr robust und verfügt über eine ausgezeichnete Frosthärte. Da Rosa multiflora überaus wüchsig und vital ist, beansprucht sie im Laufe der Zeit sehr viel Platz! Sie eignet sich gut als Solitär oder für frei wachsende Hecken. Ihrem Namen "vielblütige Rose" macht sie alle Ehre!
Es ist die Zeit der Rosenblüte. Wunderbare Düfte und Farben erwarten uns. 'Dortmund' gehört zu den Rosen, die nach einer deutschen Stadt benannt sind. Rot und weiß sind die offiziellen Farben der Stadt Dortmund. Und genauso präsentiert sich auch die ihr gewidmete Kletterrose: leuchtend blutrot mit weißer Mitte und gut sichtbaren, gelben Staubfäden. Die großen, eindrucksvollen Blüten sind ungefüllt und lassen den Sommer in einem besonders schönen Licht erstrahlen. 'Dortmund' ist heute bereits ein Klassiker unter den Rosen. Die Sorte wurde bereits 1955 von Wilhelm J.H. Kordes gezüchtet. Der Familienbetrieb Kordes Rosen besteht bereits seit 1887 in der kleinen Gemeinde Klein Offenseth-Sparrieshoop, nahe Elmshorn in Schleswig-Holstein. 'Dortmund' weist eine hohe Blattgesundheit auf, und ihre Blüten sind regenfest. Die Rose ist mit sehr kräftigen Dornen besetzt. Die öfterblühende Sorte blüht vom Sommer bis weit in den Herbst hinein. Sie bildet große Hagebutten. Es ist eine besonders robuste und frostharte Sorte, für die allerdings eine Kletterhilfe erforderlich ist, sie wird dann etwa 300 cm hoch. Die Blüten duften leicht. Eine sehr schöne Kletterrose mit tollem Wildrosencharakter!
Den Mai prägt der Duft des Flieders. Ich liebe diesen berauschenden, nostalgischen Duft! Zur üppigen Blütenpracht des Flieders gesellen sich in zurückhaltendem Weiß Kirschlorbeer, Schneeball und Weißdorn. In verschiedenen Farben prunken die Azaleen und Akeleien. Gelb leuchtet der Ginster. Ende des Monats kommen dann auch noch die vielen Rosa-, Pink- und Viollett-Töne der Rhododendren hinzu. Ein beeindruckendes Blütenschauspiel!
Eine Pflanze mit vielen Namen! Proboscidea lousianica regt zweifellos die Phantasie an, kein Wunder, gehört sie doch zur Flora obscura, zu den rätselhaften Pflanzen. Es handelt sich um ein fleischfressendes Gewächs aus den südlichen Staaten der USA mit schönen, großen Blüten. Mit ihren klebrigen, eigenartig riechenden, drüsig behaarten Blättern fängt die Pflanze kleinere Insekten und verwertet sie. Ein faszinierender Vorgang. Die sogenannten Karnivoren versuchen so, ihre Versorgung mit Mineralstoffen, insbesondere mit Stickstoff, an extremen Standorten zu verbessern. Gefangen werden u.a. Läuse und Mücken. Die ansprechenden Blüten verströmen einen sehr feinen Duft ähnlich wie Ahoi-Brause. Die hübschen, rosafarbenen Blumen werden gerne von Hummeln und Wildbienen besucht. Die einjährge, krautige Pflanze wächst breit ausladend mit weit ausgestreckten Stängeln und wirkt dadurch im Topf ein wenig überhängend, sie wird bis zu 80 cm hoch. Der deutsche Name Teufelskralle lässt die Pflanze gefährlich erscheinen. Und das liegt an ihren Samenkapseln. Die spitzen, kurios geformten Kapseln, die wie eine Kralle aussehen, bohren sich tief in das Fleisch größerer Tieres und können so große Wunden herbeiführen. Die noch grünen, unreifen Früchte sind hingegen harmlos, sie sind realtiv groß und essbar. Sie gelten in den Südstaaten der USA in Essig eingelegt oder gekocht als Delikatesse. Bei Reife verholzen sie und werden dann nahezu schwarz. Die seltsam gebogenen Samenkapseln erinnern entfernt an ein Gemshorn und waren für die Namensgebung verantwortlich. Die eigenartigen Samenkapseln werden gerne als Dekoration verwendet. Die Anzucht erfolgt aus den großen, schwarzen Samen. Sie sollten wie Tomaten oder Kürbisse im Haus vorgezogen und erst ab Mitte Mai ins Freiland gesetzt werden. Die Einhornpflanzen lieben Sonne und Wärme. Nach den Eisheiligen können sie im Garten ausgepflanzt werden. Sie benötigen einen sehr nährstoffreichen Boden und viel Feuchtigkeit. Dann können sie zu stattlichen Exemplaren heranwachsen und gut einen Quadratmeter Platz in Anspruch nehmen. Proboscidea louisianica ist ein sehr interessantes Gewächs mit ausdruckvollen Blüten und eßbaren Früchten, das Respekt einflößt!
Kalmia angustifolia rubra ist ein wunderschön blühender Kleinstrauch. Ab Mai zeigt er seine purpurroten Blüten. Der Strauch ist gut winterhart und immergrün. Er zählt zu den Heidepflanzen. Ursprünglich ist das Lorbeerröslein in den Sümpfen und Torfmooren im Osten Nordamerikas beheimatet. Benannt wurde die Gattung nach Peter Kalm, einem schwedischen Botaniker (1715–1779). Der Wuchs ist aufrecht, strauchförmig, breitbuschig, fein verzweigt. Der Kleinstrauch wird dabei im Laufe der Zeit etwa 100 cm hoch und ebenso breit. Die Blütenstände bestehen aus vielen, dicht beieinander sitzenden, kleinen Einzelblüten an den Triebenden. Die Einzelblüten sind schalenförmig und gelten als die "Staatsblume" von Pennsylvania. Die Form der Blätter erinnert an das Laub des Lorbeerbaums (Laurus nobilis). Bei der hier vorgestellten schmalblättrigen Lorbeerrose ist das einzelne Blatt schmal lanzettlich. Bei den Früchten handelt es sich um braune, unscheinbare, fünfklappige Kapseln. Die langsam und gleichförmig wachsenden Pflanzen sollten nicht geschnitten werden. Der Strauch mag es kühl und luftfeucht sowie geschützt vor Wind, Spätfrost und starker Mittagssonne. Eine gleichmäßige Bodenfeuchte ist sehr wichtig, doch Staunässe sollte auf jedem Fall vermieden werden. Der kalkfeindliche Strauch mag es stark sauer bis neutral, und dabei gern humos. Auch das Gießwasser sollte Kalk frei sein. Daher passt das Lorbeerröslein gut zu anderen Moorbeetpflanzen wie kleineren Rhododendren, Azaleen oder Lavendelheide. Alle Pflanzenteile, besonders die Blätter der Lorbeerrose, sind sehr giftig, einige der für die Kultivierung im Garten gezüchteten Sorten sollen giftfrei sein, insgesamt ist aber Vorsicht im Umgang mit der schönen Pflanze geboten!
Paeonia suffruticosa 'Kao' stammt ursprünglich aus Japan und wurde bereits 1931 gezüchtet, der Züchter ist allerdings unbekannt. Der deutsche Name der Sorte 'Kao' lautet “Blütenkönig” Und das zu Recht! Die großen, roten, halb gefüllten Blüten können einen Durchmesser von bis zu 20 cm erreichen. 'Kao' ist blühfreudig und trägt seine herrlich duftenden Blüten wunderbar aufrecht. Die schönen Blumen werden gerne von Bienen und anderen Insekten besucht. Baumpäonien sind sommergrüne Kleinsträucher. Ihr blau-grünes, tief gelapptes Laub ist allein schon eine Zierde. Hinzu kommen von Mai bis Juni die großen, frei über dem Laub stehenden Blüten in klaren Farben. Paeonia suffruticosa 'Kao' wächst locker aufrecht und erreicht eine Höhe von bis zu 2 m, dabei wird sie ebenso breit. Die Pflanze schätzt eine sonnige bis halbschattige Lage mit durchlässigem und nährstoffreichem Boden. Die Sorte ist gut winterhart,
Strauchpfingstrosen gehören zu den edelsten ihrer Art. In Ihrem Herkunftsland China waren diese Pflanzen viele Jahrhunderte lang allein den Kaisern und Adligen vorbehalten. Sie werden deshalb auch kaiserliche Blumen genannt. Mit ihnen wird schon seit mindestens 1000 Jahren intensiv gezüchtet. Vor allem auch in Japan. Eine sehr wohlproportionierte, japanische Strauchpfingstrose ist 'Renkaku' mit großen, einfachen, schneeweißen Blüten, deren Schalen sich in der Sonne weit öffnen, 'Renkaku' bedeutet übersetzt: "Flug der Kraniche‘". Das empfinden wir als sehr stimmig, da über uns des öfteren Kraniche hinwegfliegen und ihr wohltönender Trompetenruf hier regelmäßig zu vernehmen ist. Ebenso wie die Kraniche bezaubert die anmutige Strauchpfingstrosen-Sorte 'Renkaku' ihre Betrachter. Nach der Blüte sind die Pflanzen durch ihr dekoratives Blattwerk weiterhin eine echte Pracht. Baumpäonien sorgen im Garten lange für tolle Blattschmuck-Effekte. Im Herbst zieht sich die Strauchpfingstrose nicht ganz in den Boden zurück, sondern sie bildet verholzte Triebe, die auch im Winter stehen bleiben. Zur Blütezeit bestechen die Strauchpfingstrosen mit ihren großen, farbenprächtigen Blüten, die einen attraktiven Kontrast zum blaugrünen Laub bilden!
Die chinesische Beerentraube, Schisandra chinensis, ist eine überaus dekorative Pflanze. Unsere Schisandra blüht derzeit üppig. Ihre Blüten sind gelblich-weiß bis blassrosa und erreichen einen Durchmesser von 1,5 cm. Sie besitzen einen sehr intensiven Duft, würzig und ein wenig nach Zitrone. Manchmal wird die Schisandra daher auch als chinesischer Limonenbaum bezeichnet. Die schönen Blüten der Schisandra wirken auf den ersten Blick wie Magnolienblüten im Klein-Format. "Climbing Magnolia" lautet bezeichnenderweise der englische Name der Pflanze. Sie gehört zur Familie der Sternanisgewächse. Die Blüten, die kleinen Kunstwerken gleichen, stehen mal einzeln, mal als Paar oder auch in einer Traube mit bis zu acht Blüten in den Blattachseln. Sie sind bei den meisten Arten zweihäusig und getrenntgeschlechtig. Viele der im Handel angebotenen Sorten sind jedoch selbstfruchtbar, z.B. 'Sedova'. Aus den Schisandra-Blüten entwickeln sich bis zum Spätsommer beerenartige Früchte. Die roten Beeren hängen johannisbeerartig in dichten Trauben von den Stängeln. Sie sind essbar und werden gerne als "Früchte-der-Fünf-Geschmäcker" bezeichnet, denn sie besitzen tatsächlich fünf Geschmacksrichtungen zugleich: süß, sauer, salzig, bitter und scharf. Eine Geschmacksexplosion, die durchaus gewöhnungsbedürftig ist. Die Schisandra-Pflanze ist in China, Japan und Korea heimisch. Die wüchsige Kletterpflanze wird bis zu 8 Meter hoch und benötigt eine stabile Rankhilfe. Sie liebt einen sonnigen bis halbschattigen Standort, in einer vor dem Wind geschützten Lage und bevorzugt einen fruchtbaren und leicht sauren Boden. Die Schisandra wird in China schon seit Jahrtausenden bei zahlreichen Gesundheitsbeschwerden als Heilpflanze eingesetzt und gilt als Anti-Aging-Mittel. Beeren und Blätter lassen sich trocknen und als aromareichen Tee zubereiten. Die Winterhärte der Pflanze ist sehr gut!
Es gibt noch einmal Schnee im Mai. Ungewöhnlich um diese Jahreszeit? Immerhin sind die Eisheiligen noch nicht vorbei. Gemeint ist in diesem Fall allerdings der Schneeflockenstrauch, Chionanthus virginicus. Er stammt ursprünglich aus Virginia im Nordosten der USA und entwickelt sich zu einem großen, breitbuschigen Strauch mit einer Höhe von bis zu 5 m. Eine Show sind seine weißen Blüten, die wie frisch gefallener Schnee aussehen. Sie erscheinen in 10 bis 20 Zentimeter langen, bogenförmig überhängenden Rispen und verströmen einen angenehmen, lieblichen Duft. Aufgrund der langen, dünnen Blütenrispen wird Chionanthus virginicus manchmal auch Fransenstrauch genannt. Im September bilden sich dunkelblaue Steinfrüchte, auf deren Oberfläche eine dünne Reifschicht liegt. Die Früchte sind essbar. Sie werden gerne eingelegt und dienen dann als Olivenersatz. Das Laub ist dunkelgrün und leicht glänzend. Die länglichen Blätter sind relativ groß und ledrig, sie verfärben sich im Herbst wunderschön goldgelb. In der Jugend ist der schöne Strauch bei uns leicht frostgefährdet, später jedoch vollkommen winterhart. Es sollte daher von vornherein ein geschützter Standort gewählt werden, z.B. vor einer Hauswand in sonniger bis halbschattiger Lage. Der Boden sollte leicht sauer und möglichst nährstoffreich sein. Kalk wird nicht vertragen. Der Aufwand lohnt sich. Weiße Blüten im Mai, wie frisch gefallene Schneeflocken, machen den virginischen Schneebaum wirklich einzigartig!
Die Goldulme, Ulmus x hollandica, ist ein weithin leuchtendes Gehölz. Es handelt sich um eine Kreuzung zweier heimischer Ulmen. der Berg- und der Feldulme. Erste Kreuzungen dieser Art wurden bereits im Jahre 1875 im Arboretum Alt-Geltow durch Gartenbauinspektor Joseph Wrede vorgenommen. Im Austrieb erscheinen die Blätter der Goldulme intensiv Goldgelb, während der Sommermonate verwandelt sich die strahlende Laubfarbe dann in ein sattes Grüngelb. Im Herbst bringen die Blätter ihre Umgebung mit ihrem tiefen Goldgelb erneut zum Leuchten. Die Blätter sind breit eiförmig und weisen einen anmutig gewellten Rand auf. Bereits der gelbe Austrieb im Frühling ist ein absoluter Blickfang und in vielen Gärten eine echte Attraktion. Die Goldulme hebt sich deutlich vom grünen Laub vieler Bäume und Sträucher ab und setzt so reizvolle Akzente. Sie wächst meist als Großstrauch, seltener als kleiner Baum, schlank aufrecht. Der Baum erreicht eine Höhe von 3 bis 5 m, wächst jedoch sehr langsam. Das prächtige Gehölz macht sich gut als Solitär in Einzelstellung. Die Blüten erscheinen zwischen April und Mai. Sie sind unscheinbar Rotbraun und in Büscheln angeordnet. Später reifen dezent die braunen, geflügelten Nüsschen. Die Goldulme kommt gut vor einem dunklen Hintergrund oder an leicht schattigen Standorten zur Geltung, die ihr Laub noch mehr zum Leuchten bringen. Sie steht aber auch gerne in der vollen Sonne. Der Boden sollte möglichst kalkhaltig, locker und nährstoffreich sein. Ein ungewöhnlicher Laubbaum mit einem wunderschönen Blattkleid, der die Blicke sofort auf sich zieht. Die Goldulme ist geeignet, herrliche Kontraste im Garten zu kreieren!
Die Obstbaumblüte gehört zu den Highlights des Jahres. Weiße Blütenwolken prägen nun vielerorts die Landschaft. Sie sind die Lebensgrundlage für viele Insekten, die gleichzeitig für die Bestäubung sorgen. Die Schlehen und Pflaumen sind schon voll erblüht, unsere frühen Birnen- und Kirschen-Sorten ebenso. Bei den Äpfeln sind gerade so die Knospen zu erkennen, sie stehen quasi in den Startlöchern. Die üppige Blüte verspricht eine gute Ernte im Herbst. Eine herrliche Jahreszeit!
Magnolia liliiflora 'Susan' ist ein wunderbar pinkfarbiger Frühlingsbote. Sie wird auch Purpur-Magnolie genannt. Ab Ende April öffnen sich ihre großen, purpurroten Blüten. Ein beeindruckendes Schauspiel. Die eleganten, tulpenförmigen Blüten werden zum Blickfang jedes Gartens. Die Purpur-Magnolie wächst recht langsam und erreicht erst nach etwa zehn Jahren eine Höhe von etwa 150 cm. Sie wächst malerisch als mehrstämmiger Strauch oder kleiner Baum. Die satt grünen, glänzenden Blätter sind oval. Purpur-Magnolien lieben windgeschütze Lagen in der Sonne oder im Halbschatten. Sie sind winterhart und schätzen einen leicht sauren, gleichmässig feuchten Boden. Ursprünglich stammt das Ziergehölz aus China. Ein echter Schatz im Frühlingsgarten!
Meist sind die silbrigen Samen-Schoten im Herbst der Grund für eine Anpflanzung des Silberpfennigs, Lunaria annua, als Zierpflanze im Garten. Der Silberling weiß aber auch mit seiner üppigen Blütenpracht im Frühjahr zu überzeugen. Von April bis Mai erscheinen, je nach Art, leuchtend weiße oder tief violette Blüten. Die Blüten sind eine beliebte Insektenweide. Vor allem in der Nacht verströmen sie einen intensiven Duft und locken so nachtaktive Falter an. Der Silberpfennig wird daher auch gerne als Mondviole bezeichnet. Ein geeigneter Platz für die zweijährige Pflanze findet sich unter lichten Sträuchern oder Laubbäumen, insgesamt werden halbschattige Lagen im Garten bevorzugt. Die ursprüngliche Heimat des Silberlings ist das mediterrane Südeuropa, doch da sich die Wildpflanze gerne selbst aussät, findet man sie hierzulande mittlerweile auch häufig in Parks, Wäldern oder an Wiesenrändern. Namensgebend für den Silberpfennig sind seine silbrig glänzenden, zarten Samenstände, die sich in auffälliger Taler- oder Mondform zeigen. Lunaria ist vom lateinischen "Luna" abgeleitet und bedeutet Mond. Die dekorativen Samenstände bleiben lange haften und schmücken den Garten oft noch im Winter. Die pergamentartigen Fruchtstände sind groß, flach und oval bis annähernd rund geformt. Sie verbreiten mit ihrem silbernen Schimmer einen ganz besonderen Zauber. Das Silberblatt kann eine Wuchshöhe von ungefähr 30 bis 100 cm erreichen. Die Blätter sind hellgrün und herzförmig und besitzen einen gesägten Blattrand. Im ersten Jahr bildet die Lunaria lediglich eine Blattrosette aus. Erst im zweiten Jahr erscheinen die prächtigen Blüten, die sofort für Aufsehen sorgen. Eine außergewöhnliche Pflanze, die ganzjährig zum attraktiven Hingucker im Garten wird!
Seinen Namen verdankt das Lungenkraut, Pulmonaria officinalis, der Färbung seiner Blätter, die ein bißchen wie eine Lunge aussehen. Markant sind die rundlichen, silbrig-weißen Flecken, die auf grünem Grund sitzen. Aufgrund der Ähnlichkeit der Flecken mit unseren Lungenbläschen, wurde das Lungenkraut im Mittelalter oft als Heilpflanze eingesetzt, um Erkrankungen der Atemwege und der Lunge zu behandeln. Die moderne Wissenschaft hat inzwischen nachgewiesen, dass das gefleckte Lungenkraut tatsächlich eine Reihe wichtiger Inhaltsstoffe enthält. Es wird daher auch heute noch gerne bei Lungenerkrankungen und Husten verwendet. Die Blätter und Blütenstände können frisch oder getrocknet als Tee zubereitet werden. Das heimische Lungenkraut gehört zu den Frühblühern, es blüht von März bis Mai. Damit ist es eine der ersten Stauden, die im Frühjahr erblühen. Die Blüten erinnern an kleine Glöckchen. Das Farbspiel reicht von Rosa über Lila zu Blau. Das Lungenkraut ist eine der wenigen Pflanzen, die gleichzeitig zwei verschiedene Blütenfarben aufweisen können. Die Farbstoffe der Blüten, die Anthocyane, wechseln während der Blütezeit von Rosa ins Blaue. Zuerst sauer, reagiert der Zellsaft nach der Bestäubung basisch. Dadurch verfärben sich die Blüten von Rosa zu Blau. Für Insekten wie Hummeln und Bienen bietet dieser Farbwechsel eine gute Orientierung. Sie können so die noch nicht bestäubten Blüten wahrnehmen und zielstrebig anfliegen. Beim Lungenkraut handelt es sich um ein Raubblattgewächs wie den Borretsch, den Natternkopf oder den Beinwell. Früher wurden seine jungen Blätter oft als Gemüse zubereitet und gegessen, zum Beispiel als Spinat, Salat oder Suppe. Der Geschmack erinnert ein wenig an Gurken. Das Lungenkraut ist auch eine alte Färberpflanze. Früher wurden Wolltücher damit braun gefärbt. Das Lungenkraut fühlt sich an halbschattigen Plätzen am wohlsten. Am besten gedeiht es in der Nähe von Laubbäumen. Bevorzugt werden kalkreiche, frische und nährstoffreiche Böden. An geeigneten Standorten ist es ein toller Bodendecker, der sich sogar großflächig verwenden lässt. Imker pflanzen es daher gerne in ihre Bienengärten. Es wird zur Blütezeit 30 bis 40 cm hoch und ist vollkommen winterhart. Der Wuchs ist zunächst horstig, später breitet sich die Pflanze langsam über ihre Rhizome aus. In milden Jahren sind die Blätter sogar wintergrün. Das Lungenkraut ist damit eine wahre Augenweide für jedes schattige Plätzchen im Garten!
Im Garten lassen sich die Jahreszeiten wunderbar erleben. Zur Zeit ist der Himmel bei uns strahlend blau, und die Sonne hat schon ordentlich an Kraft gewonnen. Mit den steigenden Temperaturen explodieren auch die Farben. Immer mehr Blüten zeigen sich. Gelb leuchten die Forsythien, Bonbonrosa präsentieren sich die Zierkirschen, Blau sind die Leberblümchen, Magentafarben prunkt die köstlich duftende Hyazinthe, und in schneeweiße Blütenwolken hüllen sich die Kirschpflaumen. Was für ein wunderbarer Reigen. Eine herrliche Momentaufnahme aus unserem Garten!
Ein Allerweltsbaum? Mitnichten, die Salweide, Salix caprea, besitzt unbeschreiblich schöne Blüten und zaubert im Frühjahr eine unüberhörbare Geräuschkulisse in unsere Gärten. Dann summt und brummt es nur so in ihren Zweigen. Die verschwenderische Blütenfülle der Salweide macht Insekten und Menschen gleichermaßen glücklich. Es ist einfach unfassbar, wieviele Bienen und Hummeln sich gleichzeitig an ihren weichen Blütenkätzchen laben. Und es tut gut, in der warmen Frühlingssonne zu stizen und dem beruhigenden Gebrumme hoch oben zu lauschen. Die puscheligen Kätzchen der Salweide stellen eine wichtige Bienenweide im zeitigen Frühjahr dar. Auch früh fliegende Falterarten wie Zitronenfalter, Kleiner Fuchs und Tagpfauenauge schätzen sie. Die Blüten erscheinen bereits Anfang März, lange vor dem Blattaustrieb, und kündigen so den Frühling an. Die Weidenkätzchen sind anfangs silbrig und wunderbar pelzig, später leuchten sie gelb. Die Salweide ist zweihäusig getrenntgeschlechtig und trägt entweder nur männliche oder nur weibliche Blüten. Die Blüten verströmen einen sehr feinen Duft nach Honig. Von den Imkern wird der Pollen- und Nektarwert der Kätzchen mit der höchsten Stufe 4 bewertet. Auch später im Jahr bilden die Blätter der Salweide eine wertvolle Futterquelle für viele Insekten. An die 100 verschiedene Schmetterlingsarten legen ihre Eier auf der Salweide ab und/oder ernähren sich von ihr, Zusammen mit der Eiche ist die Salweide somit eine der bedeutendsten Pflanzen für die heimische Schmetterlingsfauna. Salix caprea kommt sowohl in Mittel- als auch in Nord- und Südeuropa sowie in den meisten Teilen Asiens vor. Sie wächst als mäßig verzweigter Baum oder Strauch, luftig und lichtdurchlässig. Die Bäume erreichen dabei Höhen von bis zu 10 m, die Sträucher bleiben mit 3 bis 5 m deutlich kompakter. Die Salweide bevorzugt sonnige Lagen, der Boden sollte nährstoffreich und frisch sein. Es werden aber auch weniger ideale Standorte toleriert. Vorwiegend in katholischen Gegenden werden von der Salweide sogenannte Palmkätzchenzweige geschnitten, um daraus einen Palmbuschen zu binden, der während des Gottesdienstes am Palmsonntag geweiht wird. Daher wird Salix caprea auch als Palmweide bezeichnet. Palmkätzchenzweige werden zu Ostern auch gerne in eine Vase gestellt und mit bunt bemalten Eiern geschmückt. Darüber hinaus hat sich die Salweide auch als Heilpflanze einen Namen gemacht. Weidenrinde enthält Salicylsäure, also natürliches Aspirin. Wahrscheinlich war bereits den Germanen und Kelten bekannt, dass die Weidenrinde Substanzen enthält, die fiebersenkend wirken und bei Kopfweh helfen. Bei leichten Schmerzen also einfach etwas Rinde kauen. Die Salweide ist so auf vielerlei Weise äußerst wertvoll! Eigentlich gehört sie in jeden Garten. Als Solitär oder in Gruppen gepflanzt wirkt sie sehr harmonisch. Die Salweide ist ein Baum für alle, die die Natur und den Frühling lieben!
Unsere Hühner dürfen endlich wieder frei im Garten herumlaufen. Der Landkreis hat die Stallpflicht für das Geflügel aufgehoben. Eigentlich ein Grund zum Feiern! Aber unser Sturmschaden bremst die Euphorie doch ein wenig. in unserer Einfahrt herrscht nachwievor Chaos. Auch die Corona-Pandemie hat uns noch fest im Griff. Und: in der Ukraine herrscht Krieg. Unfassbar! Die Welt befindet sich im Schockzustand, und wir mit ihr. Da macht der Garten zwar ein wenig Mut, aber mehr auch nicht ...
Ein wolkenloser Himmel, und jede Nacht Frost. Die Sonne kitzelt, das Licht tut gut! Im Garten beginnt es nun zu sprießen, erste grüne Triebe zeigen sich bereits an vielen Pflanzen. Und es duftet!. Die rosa Blütenbüschel des Winterschneeballs, Viburnum x bodnantense ‘Dawn’, verströmen bei Windstille einen sehr angenehmen, schweren Duft. Kleine zarte, creme-weiße Blüten zieren die Vorfrühlingsheckenkirsche, Lonicera purpusii. Sie duften süß nach Jasmin und Honig. Bei den Schneeglöckchen sind die Blütenblätter jetzt deutlich abgespreizt. Und auch die Krokusse stehen in voller Blüte. Ebenso der Seidelbast und die Leberblümchen. Dank der ungewöhnlich frühen Blütezeit stellen sie alle eine wichtige Nahrungsquelle für die aus der Winterruhe erwachenden Insekten wie Hummeln und frühfliegende Schmetterlinge dar!
Bereits der Name Lavendelheide erscheint wie reine Poesie! Die glöckchenartigen Blütenstände der japanischen Lavendelheide (Pieris japonica) verzaubern uns sofort. Sie erscheinen früh im Jahr von Ende Februar bis Ende März und werden von unseren Bienen sehr geschätzt. Je nach Sorte erscheinen die auffälligen, bis zu 12 cm langen, hängenden Blütendolden in Rosa oder Weiß. Zusätzlich zur attraktiven Blüte beeindruckt die Lavendelheide auch mit einem leuchtend roten Blattaustrieb. Dadurch erscheinen die immergrünen Pflanzen sehr farbintensiv. Das außergewöhnliche Gehölz aus Japan gedeiht auch noch im Schatten recht gut. Daher wird die Lavendelheide auch Schattenglöckchen genannt. Die eher zierlichen Blätter sind lanzettlich bis umgekehrt eiförmig. Die eleganten Sträucher werden im Alter bis zu 3 m hoch.
Pieris passt gut in Rhododendron- oder in Moorbeetpflanzungen. Wichtig ist ein Schutz vor der heißen Mittagshitze sowie vor Trockenschäden im Winter. Leichte, saure Böden und halbschattige Gartenplätze sind optimal. Durch intensive Züchtung sind verschiedene Sorten entstanden. Bei 'Forest Flame' hält sich das leuchtende Rot des Blattaustriebs besonders lange bis es immer blasser wird und allmählich ins Hellrosane wechselt, um schließlich in ein glänzendes Dunkelgrün überzugehen. Bei 'Flaming Silver' sind die Blätter zusätzlich weiß gerandet. Und bei der Sorte 'Valley Rose' wirken die Blüten durch ihre zartrosa Farbe sehr anmutig und verträumt. Doch ganz gleich, welche Sorte man auch pflanzt, am besten natürlich gleich mehrere, die Lavendelheide wird jeden Garten durch ihre farbenfrohen Blätter und Blüten bereichern!
Goldgelber Frühlingszauber. Schon von Weitem fallen die üppig blühenden Sträucher sofort ins Auge, Wie ein zarter Blütenschleier wirken die zahllosen Einzelblüten. die sich jetzt, noch vor den Forsythien, zeigen. Bei milder Witterung beginnt die Kornelkirsche, Cornus mas, bereits Ende Februar zu blühen, so wie in diesem Jahr. Sie ist im Frühjahr eine sehr wichtige Trachtpflanze für unsere Bienen und andere Insekten. Die Blüten erscheinen noch vor den Blättern. Sie stehen in kleinen Dolden und verbreiten einen schwachen Honigduft. Die Kornelkirsche ist eine uralte Kulturpflanze, denn sie bildet essbare Früchte aus. Im Süden sind die Namen Herlitze, Dirndl oder Dürlitze gebräuchlich. In Südosteuropa ist die Kornelkirsche bis heute ein wichtiges Obstgehölz. Es gibt auch Zuchtformen mit größeren Früchten, wie z.B. 'Jolico' aus Österreich. Rot und verführerisch locken uns im August die länglichen Früchte der Kornelkirsche. Aus ihnen lassen sich beispielsweise Marmeladen und Gelees zaubern. man kann Kornelkirschen aber auch wie Oliven einlegen. Eine österreichische Spezialität ist der Dirndlbrand. Und auch ein leckerer Likör lässt sich aus den Früchten herstellen. Dünne Blütenzweige der Kornelkirsche können in Teig getaucht und dann in heißem Fett zu einem „Küchlestruße“ frittiert werden, eine traditionelle Frühlingsspeise. Auch als Heilmittel hat die Kornelkirsche eine lange Tradition. Die Früchte gelten als kühlend, zusammenziehend und stopfend. Darüber hinaus besitzen die Kornelkirschen das härteste Holz aller europäischen Baum- und Straucharten, Spazierstöcke sowie Stiele für Haushaltsgeräte und Werkzeuge lassen sich daraus fertigen. Heutzutage gilt die Kornelkirsche als ideales Vogelnährgehölz. Der Großstrauch wächst oft mehrstämmig und im Alter baumartig, dann wird er bis zu 5 m hoch. Im Herbst überzeugt die Kornelkirsche mit einer wunderschönen Laubfärbung in Gelb bis Orangerot. Alles in allem ist sie ein echter Tausendsassa und sollte viel öfter angepflanzt werden!
Dieses Wochenende war für uns eine Zäsur! Ein Orkantief nach dem anderen ist über unsere Region hinweggefegt und hat zahllose Bäume entwurzelt. Auch in unserem Garten mussten zwei hohe Fichten gefällt werden. Durch den starken Regen war der Boden so aufgeweicht, dass der Sturm die Wurzelballen einfach hochdrücken konnte. Die Bäume standen direkt neben unserer Einfahrt, Tor und Zaun sind nun kaputt. Aber wir hatten Glück im Unglück. Anfangs standen noch unsere Autos unter den bereits windschiefen Bäumen. Ein umstürzender Riese hätte auch leicht das Wohnhaus treffen können. Und das Wichtigste: es ist kein Personenschaden entstanden! Alles andere wird sich finden. Für den Herbst ist die Pflanzung einer kleinen Wildobsthecke an der verwüsteten Stelle geplant. Vorerst herrscht dort aber noch Chaos!
Und gleich noch ein immergrünes Gehölz: auch die Stechpalme, botanisch Ilex, sorgt mitten im Winter für Farbe. Die Pflanzengattung bietet eine große Vielfalt an Blattformen und Panaschierungen. Die meisten der bei uns gepflanzten Sorten gehören zur großblättrigen Stechpalme (Ilex x alta clarensis) oder zur gewöhnlichen Stechpalme (Ilex aquifolium), die zwar das stacheligste, aber auch das farbschönste Laub besitzt. Der einheimische Ilex aquifolium ist der einzige natürliche, immergrüne Laubbaum Deutschlands und ein wichtiges Vogelnist- und Vogelnährgehölz. Die Sträucher wachsen sowohl an sonnigen als auch an schattigen Standorten und behaupten sich sogar unter Birken und anderen großen Bäumen. Damit eignen sie sich perfekt als Unterpflanzung für unseren Waldgarten. Ilex sind winterhart, robust und äußerst langlebig. Im Laufe der Jahre werden sie mehrere Meter hoch und breit. Ilex ist zur Blütezeit im Frühjahr auch eine gute Trachtpflanze und wird von Bienen und Hummeln häufig angeflogen. Ilex ist zweihäusig, d.h. es gibt weibliche und männliche Pflanzen Die Blüten sind eher unscheinbar, klein und weiß. Da die Bestäubung überwiegend durch den Wind erfolgt, ist es ratsam, auch einige gute Pollenspender wie die männliche Sorte lex meserveae 'Blue Prince' anzupflanzen, damit sicher Früchte ausgebildet werden können. Eine besonders schöne, weibliche Sorte ist 'Golden van Tol' mit gelbgrünen Blättern und kräftig bedornten Rändern. Ab dem Herbst leuchten uns ihre roten, kugeligen Früchte entgegen, die lange bis in den Winter hinein haften bleiben. Winterromantik pur für alle Gehölzliebhaber!
Ein Sturm zieht über das Land. Draußen ist es kalt und ungemütlich, der Wind heult ums Haus, und dicke Regentropfen klatschen an die Fensterscheiben. Ein schneeloser Winter mit grauen, trüben Tagen. Nachts liegen die Temperaturen um den Gefrierpunkt. Für einen Lichtblick sorgen nun die immergrünen Gehölze im Garten. Besonders freundlich wirkt derzeit der bunte Buchsbaum. Es ist ein Exemplar der Sorte 'Variegata' mit hellem, grün-weißem Blattwerk. Ein interessanter, immergrüner Kleinstrauch. Er hat ein hübsches, schmales Blatt mit weißem Rand und ist sehr schnittfest. Gepflanzt werden kann er in eine sonnige bis schattige Lage mit durchlässigem und lockerem Gartenboden. Buxus sempervirens 'Variegata' wächst aufrecht und dicht und erreicht eine Höhe von bis zu 1,5 m, Dabei wird er ebenso breit. Eine tolle Kontrastpflanze zu anderen Gehölzen. Der kleinblättrige Laubstrauch mit dem dichten Wuchs eignet sich sehr gut zur Unterpflanzung hoher Bäume. Diese sehr ausgefallene Sorte des Buchsbaumes ist daher eine echte Empfehlung - nicht nur für die dunkle Jahreszeit!
Pflanzen des Lichts - Ende der Dunkelheit. Die Haselblüte gilt als Glücksbotin, denn sie kündet vom nahenden Frühling. Die Tage werden mittlerweile schon wieder spürbar länger und die Vögel deutlich lauter. Sie grenzen ihre Reviere ab, ein neues Gartenjahr beginnt. Es ist ungewöhnlich mild. Der Haselstrauch ist zusammen mit dem Schneeglöckchen und der Erle eine typische Pflanze des Vorfrühlings. Die auffallenden Haselkätzchen verkörpern das Wilde, ungebrochen Frische, Kraft spendende. Mitten im Winter wendet sich die Hasel dem prallen Leben zu. Ihre Blüten sind ein Sinnbild für Schönheit und Reichtum. Wie der Holunder gehört auch der Haselnussstrauch zu den Gehölzen, die in früheren Zeiten gerne in die Nähe des Hauses gepflanzt wurden und als heilig galten. Die Hasel wurde als Baum des Wissens angesehen und bot angeblich Schutz vor Hexerei, Blitzschlag und allerlei Krankheiten. Aus ihren feinen Zweigen wurden - und werden auch heute noch - Wünschelruten geschnitten. Haselnusszweige im Fensterrahmen bewahren das Haus vor einem Blitzeinschlag, aufgefädelte Haselnüsse lassen sich als Glücksbringer im ganzen Haus aufhängen. Aufgrund ihrer frühen Blütezeit und ihrer Robustheit wird die Hasel als ein Symbol für Leben, Fruchtbarkeit und Erneuerung angesehen. Die Hasel schenkt uns Leichtigkeit und neue Energie. Sie gehört in jene magische Zeit, „als das Wünschen noch geholfen hat“. In dem bekannten Grimmschen Märchen vom Aschenputtel spielt die Haselnuss eine Hauptrolle, denn ihre Nüsse besitzen die Fähigkeit, Aschenbrödel drei Wünsche zu erfüllen. Ganz ähnlich verhält es sich mit der aus Nordamerika stammenden Zaubernuss. Auch sie verzaubert uns derzeit mit einer ungewöhnlich frühen Blüte in strahlendem Gelb!