Es ist immer wieder bewegend, sich vorzustellen, dass eine Pflanze, vor der man steht, bereits über viele Jahrtausende von Jahren anderen Menschen etwas bedeutet hat. So etwa der Eibisch, der schon in den Gräbern der Neandertaler als Grabbeigabe entdeckt wurde. Wie vielen Generationen vor uns mag er wohl als wertvolle Heilpflanze bei Erkältungskrankheiten geholfen haben? Denn er lindert vor allem trockenen Hustenreiz nachhaltig. Und wie viele mag er vor dem Verhungern gerettet haben? In Zeiten von Hungersnöten wurde die wohl recht fade schmeckende Wurzel als Nahrung durchaus sehr geschätzt. Und wer weiß heute noch, dass die beliebten, süßen Marshmallows ursprünglich aus der klebrigen Substanz der Eibischwurzel hergestellt wurden? Der englische Name „marsh mallow“ für den Eibisch deutet darauf hin, dass er gerne auf feuchten Böden wächst. Heute kommt er inmitten unserer Prachtstauden im Garten eher etwas unscheinbar daher, trotz seiner stattlichen Größe von etwa 1,5 m. Durch ihre Behaarung wirken die Blätter silbrig grau und weich. Zartrosa gefärbte Blütenblätter umgeben eine violett gefärbte Röhre aus verwachsenen Staubblättern, was sehr apart aussieht. Der Eibisch, Althaea officinalis, ist vor allem eine Pflanze der Kloster- und Bauerngärten. Verwendet werden in der Volksheilkunde vor allem die Wurzeln, aber auch aus den samtigen Blättern und den Blüten können Heil-Tees zubereitet werden. Die Blütezeit liegt im Sommer. Alles in allem ist der Eibisch ein treuer Begleiter der Menschheit, aber auch bei Insekten ist er sehr beliebt.