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Eine alte Heil- und Zauberpflanze: der Gewürzfenchel

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Der Gewürzfenchel, Foeniculum vulgare, ist eine sehr alte Kulturpflanze. Er war schon in den frühen Hochkulturen Ägyptens, Griechenlands, Arabiens und Chinas als Gewürz- und Heilpflanze bekannt und galt allgemein als verdauungsfördernd und krampflösend. Die alten Römer nutzten ihn als Liebesmittel. Das filigrane Laub des Fenchels besitzt einen leckeren, anisartigen Geschmack und gibt u.a. Salatsaucen und Fischgerichten den letzten Schliff. Die gelben Blütendolden eignen sich für eingelegte Gurken, und die reifen Samen für Tee oder als Brotgewürz. Der Gewürzfenchel wurde bereits in der Landgüterverordnung von Karl dem Großen aufgeführt und zum Anbau empfohlen. Er findet sich traditionell in vielen Klostergärten. Aufgrund seines charakteristischen Dufts und seiner luftigen Erscheinung umgab ihn immer auch etwas Geheimnisvolles. Er wurde daher gerne als Zauberpflanze genutzt, so sollte man ihn am Johannistag in die Schlüssellöcher eines Hauses stecken, damit unerwünschte Geister nicht mehr hereinkommen konnten.