Das Jahr neigt sich seinem Ende zu, Zeit für einen kleinen Rückblick. 2018 wird uns als ungewöhnlich warm und sonnig in Erinnerung bleiben. Wir haben den wunderschönen, nicht enden wollenden Sommer sehr genossen! Im Gemüsegarten konnten wir zum Teil sehr gute Ernten einfahren, insbesondere bei den Südfrüchten wie Auberginen, Tomatillos, Chilis und Paprikas. Der strahlendblaue Himmel hatte allerdings auch so seine Schattenseiten: es war extrem trocken. Viele Pflanzen haben unter dem anhaltenden Trockenstress sehr gelitten. Vor allem auch unsere schönen alten Rhododendren. Sie boten zum Teil einen sehr traurigen Anblick. Da wurde das Gießen zu einer wahren Herkulesaufgabe bei unserem relativ großen Grundstück mit seinem ohnehin schon sandigen Boden. Inzwischen ist der Regen zu uns zurückgekehrt, aber die Erde ist nachwievor recht trocken, vor allem auch in tieferen Schichten. Es bleibt abzuwarten, wie gut sich die Natur im nächsten Jahr erholen wird. Wahrscheinlich wird es so sein wie immer: es wird Verlierer und Gewinner geben!
Der Rotkohl, Brassica oleracea var. capitata f. rubra, ist ein beliebtes Wintergemüse. Wir bauen die traditionsreiche Sorte 'Schwarzkopf' an. 'Schwarzkopf' ist seit 1889 im Handel. Die über 100 Jahre alte, samenfeste Sorte ist auch unter ihrem spanischen bzw. italienischen Namen 'Cabeza Negra' bekannt. Sie gilt als eine der dunkelsten Kopfkohlsorten überhaupt. Ihre runden, festen Köpfe besitzen einen faszinierenden, tief schwarzroten Farbton. Die Nutzung des Kohls als Gemüsepflanze kann in Europa auf eine sehr lange Geschichte zurückblicken. Kohl wurde bereits im griechischen Altertum kultiviert, es handelte sich damals allerdings um eher locker wachsende, dem Wildkohl nahe stehende, Blattkohlarten. Der Kopfkohl mit seinen fest geschlossenen, runden Köpfen entstand erst im Mittelalter. Seitdem wird der Kopfkohl bei uns in Mittel- und Westeuropa großflächig angebaut. Insbesondere der Weißkohl hat viel zur Ernährung der Bevölkerung beigetragen. Aber auch das Rot- oder Blaukraut erfreut sich einer weiten Verbreitung. Seine festen, matt glänzenden, hochrunden Köpfe mit dem großen Umblatt zeichnen sich durch rotgrüne Außen- und glatte, blaurote Innenblätter aus. Insgesamt besitzt der Rotkohl eine Farbe, die genau zwischen Rot und Blau liegt. Er enthält den wasserlöslichen Farbstoff Anthocyan, ein Stoffwechselprodukt. Der Rotkohl verändert interessanterweise seine Farbe abhängig vom pH-Wert des Bodens, auf dem er angebaut wird. In sauren Ackerböden erscheint die Blattfarbe eher rot, in alkalischen Böden eher bläulich. So erklären sich auch die Bezeichnungen Blau- oder Rotkraut in den verschiedenen Regionen. Auch die Zubereitung entscheidet über die Farbe, je mehr Essig oder andere Säuren, wie zum Beispiel Äpfel, beim Kochen dazugegeben werden, umso rötlicher wird das Gericht. Rotkohl kann frisch geschnitten als Salat, gedünstet und geschmort verwendet werden. Häufig wird er als Beilage zu Schweine- oder Entenbraten sowie zu Wild gereicht. Auch zur Herstellung von Sauerkraut kann er gut verwendet werden. Das wird dann natürlich auch rot. Die Sorte 'Schwarzkopf' ist kurzstrunkig und von ausgezeichneter Qualität. Der gute Geschmack überzeugt wohl jeden Blaukraut-Liebhaber. Der Kohl wächst rundlich und erreicht gewöhnlich eine Höhe von 40 bis 60 cm, dabei wird er ebenso breit. Der Pflanzabstand im Beet sollte ca. 50 cm betragen. Die Vorkultur ist ab Ende März möglich, die Pflänzchen werden ab Mitte Mai ausgepflanzt. Rotkohl liebt schwere, nährstoffreiche Böden, Sonne und viel Feuchtigkeit. Der bewährte 'Schwarzkopf' bringt allerdings auch noch auf anspruchsloseren Böden gute Erträge und ist daher auf unserem Heidesandboden die Sorte der 1. Wahl. Er ist widerstandsfähig und kann bei niedrigen Temperaturen noch lange im Freien bleiben. Die Erntezeit erstreckt sich von Oktober bis Dezember. Der haltbare 'Schwarzkopf' ist auch gut zur Einlagerung geeignet. Er wird samt Wurzeln im Erdkeller eingeschlagen oder umgekehrt am Strunk aufgehängt - so entsteht im Vorratsraum der sogenannte Krauthimmel!
In den Herbstmonaten beschert uns der Garten eine reiche Ernte. Was nicht frisch verzehrt werden kann, wird nun für den Winter eingekocht bzw. eingeweckt. Der Begriff Einwecken leitet sich von den Weckgläsern ab, die speziell für das Einkochen von der Firma Johann Carl Weck (1841–1914) entworfen wurden. Ein solches Weckglas besteht aus einem Hohlglas, einem Glasdeckel und einem passenden Gummiring, der zwischen Glas und Deckel gelegt wird. Außerdem gehören zwei Metallklammern dazu, um das Gefäß beim Einkochen fest verschließen zu können. Weckgläser in verschiedenen Größen und Formen sind im Handel erhältlich. Die fertig abgefüllten Flaschen und Gläser werden in einem großen Topf ins Wasser gestellt und auf dem Herd auf eine Temperatur von ca. 100 °C erhitzt. Mit Hilfe eines Thermometers, das durch den Deckel des Einwecktopfes gesteckt wird, kann die Temperatur im Inneren des Topfes kontrolliert werden. Je nach Einweckgut dauert das Einkochen zwischen 90 und 120 Minuten. Die Deckel der Gläser funktionieren dabei wie Ventile und schließen sie beim Abkühlen durch Unterdruck luftdicht ab. Dadurch können keine Bakterien oder Pilzsporen mehr ins Innere gelangen. Obst, Gemüse und andere Lebensmittel wie Fleisch werden dadurch sehr lange haltbar gemacht. Wir wecken fast alles aus dem Garten ein, von Zucchini, Kürbis, Gurken, Tomaten, Stangensellerie und Bohnen bis hin zu Chutneys, Birnen- und Apfelkompott. Besonders beliebt sind bei uns auch Gemüse-Mischungen, die sogenannten Mixed Pickles. Die Gläser werden im Vorratsraum kühl, trocken und dunkel gelagert. So bleibt das Eingekochte über mehrere Monate bis hin zu mehreren Jahren haltbar!
Jetzt ist es unverkennbar, der Herbst ist da! Er steht für eine intensive Erntezeit, Stürme und dunklere Tage. Der Herbst ist auch eine sehr mystische Zeit. Die Natur verzaubert uns mit ihrer Magie. Nebel steigen auf und hüllen die Landschaft um uns herum in weiche Schleier. Alles erstrahlt noch einmal in einem bunten Farbenmeer, bevor es vergeht. Dann werden die Blätter braun und fallen ab. Die Tage werden spürbar kälter, und die Nässe kriecht uns unter die Haut. Oft erscheint uns alles grau und verregnet. Die Zugvögel machen sich auf ihren Weg gen Süden. Und wir blicken ihnen nach. Manchmal etwas sehnsuchtsvoll. Doch es ist ein schöner Übergang, zwischen Sommer und Winter werden all unsere Sinne nochmals vermehrt angesprochen. Das wenige Licht ist nun wärmer, Hagebutten und andere Früchte sorgen noch für ein paar wohltuende Farbkleckse, und die letzten Herbstblumen vergehen in sinnlichen Tönen. Die Stille der Natur wird nur unterbrochen vom Rascheln des Laubes. Im Wald duftet es angenehm nach feuchten Blättern, Nadeln, Pilzen, Rinden, Moosen und reifen Beeren. Und über allem liegt am Morgen der aufsteigende Dunst, die Erde dampft. Die gedeckten Farben erinnern uns an die Vergänglichkeit alles Seienden. Die morbide Sinnlichkeit des Herbstes beschert uns so eine einmalige Kombination aus Ruhe und fragiler Naturschönheit. Der Takt des Lebens verlangsamt sich nun etwas, und eine süße Melancholie ergreift uns. Doch es ist noch viel zu früh, es sich mit Büchern und heißem Tee zu Hause gemütlich zu machen, auch wenn draußen der Wind pfeift. Zunächst müssen die Erntearbeiten abgeschlossen werden. Und der Garten wartet schon darauf, von uns winterfest gemacht zu werden!
In diesem Jahr präsentiert sich der November golden. Es ist für Anfang November immer noch ungewöhnlich mild, und oft scheint die Sonne. Im Garten verfärbt sich das Laub nur langsam. Die Tage werden aber schon deutlich kürzer, und morgens starten wir häufig mit Frühnebel. Die Meteorologen sprechen aufgrund der zweistelligen Temperaturen bereits von einem frühen "Martinssommer". Der "Martinssommer" ist eine typische Schönwetterperiode, die aufgrund stabiler Hochdrucklagen häufig rund um den St. Martinstag am 11. November auftritt.
Sie sehen aus wie schöne, rote Tomaten, sind aber um einiges schärfer: Baumchilis, botanisch Capsicum pubescens. Es handelt sich hierbei um eine sehr ungewöhnliche Chilisorte, die in Südamerika Rocoto genannt wird. Der Namensbestandteil "pubescens" bedeutet soviel wie behaart und verweist auf die fein behaarten Blätter und Stängel der Art. Die kleinen Blüten schimmern in einem kräftigen Lila. Aus ihnen entwickeln sich zunächst grüne Früchte. Vollreif werden sie leuchtend Rot. Rocoto-Früchte benötigen etwa 90 Tage, um auszureifen. Neben der hier vorgestellten roten Form, Rocoto Rojo, gibt es auch Sorten mit gelben und birnenförmigen Früchten. Die Äste der strauchartigen Pflanzen neigen zum Verholzen, weshalb sie gerne als Baumchilis bezeichnet werden. Ihr Stamm kann bis zu 20 cm dick werden und eine Höhe von etwa 2 m erreichen. Rocotos stammen ursprünglich aus den kühlen Anden in Peru. Die spanischen Botaniker Ruiz López und Pavón beschrieben die Art erstmals im Jahre 1790. Die Hochgebirgspflanzen können minimalen Frost vertragen, sie kommen mit kühleren Temperaturen dadurch deutlich besser zurecht als die meisten anderen kultivierten Chili-Arten. Winterhart sind sie bei uns jedoch nicht, aber sie sind recht gut an die relativ kühlen Nächte des mitteleuropäischen Klimas angepasst. Die Pflanzen lassen sich in einem kühlen, hellen, frostfreien Raum überwintern und sollten im Frühjahr zurückgeschnitten werden. Rocotos können so bis zu 15 Jahre alt werden. Sie vertragen auch leichten Halbschatten. Die Rocoto-Chilischoten verfügen über ein recht dickes Fruchtfleisch. Ihre pechschwarzen Samen sind unter den Chilis einzigartig. Sie bilden einen tollen Kontrast zum roten Fruchtfleisch. Die Schärfe der Früchte ist im oberen Bereich anzusiedeln. Schärfe: 7-8. Aufgrund ihrer runden Form sind Rocotos ideal zum Befüllen und Überbacken geeignet. Rocoto relleno ist ein peruanisches Nationalgericht. „Relleno“ steht dabei für „gefüllt“. Klassisch werden sie mit Hackfleisch, hart gekochten Eiern, Rosinen und Petersilie gefüllt, mit einer Olive darin als Überraschung. Eine Käsescheibe wird unter den abgeschnittenen Deckel geklemmt. Man kann sie aber auch vegetarisch, z.B. mit gewürztem Frischkäse, füllen. Rocoto relleno wird traditionell mit einem einfachen Kartoffelgratin serviert. Aber auch viele andere Gerichte wie Salsa und Eintöpfe bekommen durch die Baumchili eine ganz besondere, scharf-fruchtige und exotische Note. Sehr lecker, wenn man gerne scharf isst!
Manche Gemüsesorten verleiten allein schon durch ihren phantasievollen Namen zum Ausprobieren. Zu ihnen gehört auch die Gurke mit dem ungewönlichen Namen Drachenei. Cucumis sativus 'Drachenei', oder Englisch: 'Dragon's Egg', hat es mir tatsächlich angetan. Ihre wunderschöne Frucht sieht wirklich wie ein großes Ei aus, mit einer glatten, weißen Haut, die sich angenehm matt anfühlt. Sie hat einen guten, intensiven Gurken-Geschmack. Bei uns waren die Drachenei-Gurken in diesem Jahr etwa 12 cm lang und knapp 400 g schwer. Makellos und wohlgeformt fallen die Früchte sofort ins Auge. Das Ei des Drachen ist eine eierschalenfarbene, rundovale Gurken-Rarität, die ursprünglich aus Kroatien stammt. Ihre Reifezeit beträgt 60 - 65 Tage. Die Sorte besitzt eine gute Freilandeignung. Jung geerntet ergeben die bitterfreien Dracheneier sehr aromatische Salatgurken, reifere Früchte können geschmort oder sauer eingelegt werden. Die alte, in ihrer Heimat sehr geschätzte, Gurkensorte bildet etwa 300 cm lange Ranken aus. Von Mai bis September erscheinen fortlaufend die gelben, ungefüllten Blüten, die gerne von Insekten besucht werden. Aus ihnen bilden sich die großen, stachellosen Gurken. Die einjährigen Pflanzen halten sich bis zum ersten Frost, dann brechen sie zusammen. Im Frühjahr sollten sie ab April im Haus vorgezogen und erst ab Mitte Mai ins Freiland gepflanzt werden. Wie alle Gurken schätzt das Drachenei ein Klettergerüst, kann aber auch am Boden rankend gezogen werden. Sie liebt die Sonne, Wärme, eine gute Ernährung und ausreichend Feuchtigkeit. Die nicht alltägliche Gurkensorte mit dem so besonderen Aussehen, das mit dem Namen Drachenei sehr treffend beschrieben wird, ist sowohl kulinarisch als auch optisch ein echter Genuss!
Die Tomatillo, Physalis ixocarpa, ist eine mexikanische Beerenfrucht. Ähnlich wie Tomaten, kann sie auch bei uns in Deutschland angebaut werden. Sie wird in unserem Klima jedoch meistens unreif geerntet und als Gemüse verarbeitet. Unreif bedeutet in diesem Fall: in noch grünem Zustand, bevor sich die Papierhüllen, die die Früchte umgeben, von alleine öffnen. Solange sie grün sind, besitzen Tomatillos ein wunderbar säuerlich-würziges Aroma, das mich an grüne Oliven erinnert. Gekochte, grüne Tomatillos werden auch in der mexikanischen Küche sehr gerne in deftigen Suppen, Eintöpfen, Chutneys und herzhaften Saucen verwendet. Ausgereift erhält die Tomatillo, je nach Sorte, eine gelbliche oder violette Farbe und schmeckt dann deutlich süßer, ein wenig in Richtung Stachelbeeren. Sie wird dann wie Obst verzehrt. Die nahe Verwandtschaft der Tomatillos mit den Andenbeeren (Kap-Stachelbeeren) und der heimischen Lampionblume (Blasenkirsche) ist anhand der charakteristischen Papierhüllen, die sie um ihre Früchte bilden, leicht zu erkennen. In der Schutzhülle der Tomatillo wächst eine tomatenähnliche, glänzende Frucht heran, die ihre Hülle allmählich ausfüllt und schließlich sogar sprengt. Die etwas klebrige Oberfläche der Früchte lässt sich mit Wasser leicht abwaschen. Wie Chilis und Tomaten gehören auch die Tomatillos zu den Nachtschattengewächsen. Ihre Aussaat erfolgt wie bei den Tomaten ab März unter Glas, nach den Eisheiligen im Mai können sie dann ins Freiland ausgepflanzt werden. Auch die Ansprüche an Boden und Standort sind ähnlich wie bei den Tomaten: sonnig und nährstoffreich, allerdings benötigen sie keinen Regenschutz. Die buschig wachsenden Pflanzen werden etwa 2 m hoch. Die Tomatillos bilden attraktive, leuchtend gelbe Blüten, die eine dunkelbraune bis schwarze Mitte aufweisen. Aus ihnen entwickeln sich zahlreiche Früchte. Allerdings sind Tomatillos strenge Fremdbefruchter, so dass mindestens zwei Pflanzen benötigt werden, um überhaupt eine Ernte zu erzielen. Wenn sich Früchte bilden, sollten die Pflanzen mithilfe von Stäben gestützt oder angebunden werden, da sie sonst leicht unter ihrer Fruchtlast zusammenbrechen können. Die Ernte erstreckt sich von August, September bis zum ersten, nennenswerten Frost. Da die Tomatillos sehr kälteempfindlich sind, werden sie bei uns in der Regel nur einjährig kultiviert. Zur Zeit ist die Ernte in vollem Gange. Unglaublich lecker ist eine einfache Salsa Verde mit grünen Tomatillos, gewürzt mit Chilis, Knoblauch und etwas Salz, je nach Geschmack verfeinert mit Koriander oder Petersilie.
Jetzt sind wir doch noch mit einem blauen Auge davon gekommen: + 1 °C. Inzwischen ist der "Goldene Oktober" bei uns eingetroffen, wir haben strahlendes Herbstwetter mit viel Sonne und mit, für die Jahreszeit, viel zu hohen Temperaturen. Plötzlich klettert das Thermometer wieder auf über 20 °C. Es ist schon ziemlich extrem. Vor allem, da es nicht regnet. Der Boden ist knochentrocken. Unsere Rosen haben damit zum Glück offenbar kein Problem, sie wurzeln tief genug. Zur Zeit haben wir eine wunderschöne Rosenblüte mitten im Oktober!
Es ist schon ein verrücktes Jahr! Nach dem langen, heißen und ungewöhnlich trockenen Sommer drohen nun Ende September schon die ersten Nachtfröste. Das Thermometer fällt plötzlich auf Temperaturen um die 0 °C. Das trifft vor allem unsere Gemüsekulturen empfindlich. Ganz schnell ist es vorbei mit der Pracht der Sommergemüse. Zucchini-, Kürbis- und Gurkenpflanzen fallen einfach in sich zusammen. Unsere Bohnen decken wir vorsichtshalber mit einem Wintervlies ab. Und den Unterstand mit den Tomaten- und Paprikapflanzen schützen wir mit Decken. Es sieht aus wie in einem Zeltlager! Normalerweise kommt der Frost hier erst einen Monat später. Aber was ist in diesem Jahr schon normal?
Auberginen gibt es mittlerweile in vielen Farb- und Formvarianten. Sie sind tiefviolett, grün, weiß oder gestreift, klein, groß, länglich, keulen- oder kugelförmig. Auberginenfrüchte bieten somit viel Abwechslung fürs Auge. Sie sind wunderschön anzuschauen und werden in ihrer Sortenvielfalt so schnell nicht langweilig. Und dabei schmecken sie auch noch gut. Solanum melongena ‚Casper’ ist eine reinweiße, alte Sorte aus Frankreich. Ihre glänzenden Früchte sind länglich bis walzenförmig. Sie werden bis ca. 15 cm lang und besitzen einen ausgezeichneten, intensiven Geschmack. Die Sorte 'Casper' kommt mit unserem mitteleuropäischen Wetter relativ gut zurecht und trägt in guten Jahren bis zum ersten Frost. In kühlen, regnerischen Sommern kann die Ernte im Freiland allerdings auch schon einmal ausfallen. Einen Versuch ist es jedoch immer Wert. Die Aubergine 'Casper' eignet sich gut für die Kultivierung in Kübeln, sie sollte dann einen geschützten, sonnigen Platz und eine nährstoffreiche Erde erhalten.
Die Melanzani, wie die Aubergine in Österreich genannt wird, eignet sich zum Grillen, Braten oder Überbacken. Sie wird besonders gerne in der mediterranen, orientalischen und türkischen Küche verwendet. Klassische Auberginen-Gerichte sind z.B. Ratatouille in Frankreich, Moussaka in Griechenland und Imam Bayildi in der Türkei. Die Aubergine kann auch zu Mousse verarbeitet werden (Baba Ghanoush in Israel). In Stücke geschnitten und mariniert, eignet sie sich für die Vorratshaltung zum Einwecken. 'Casper' zählt dabei geschmacklich zu den besten Sorten. Ihr Geschmack ist sehr fein und erinnert leicht an Pilze. Das besonders zarte, schneeweiße Fruchtfleisch ist frei von Bitterstoffen. Die dünne Haut kann mitgegessen werden. Mit einer Höhe von etwa 100 cm ist 'Casper' eine äußerst dekorative Pflanze mit herrlichen Blüten und wunderbarem Fruchtschmuck. Sie überzeugt durch die ausgefallene Farbe ihrer Früchte und ist zudem auch noch sehr ertragreich. Auffällig und ungewöhnlich - so läßt sich die weiße Aubergine 'Casper' am besten beschreiben!
Die gewöhnliche Traubenkirsche (Prunus padus) ist ein mehrstämmiger, sommergrüner Großstrauch oder Baum mit bogig überhängenden Ästen. Sie wird bis zu 15 m hoch und ist mit ihrem überreichen Blütenschmuck im Frühjahr ein schönes, unübersehbares Landschaftselement. Im Herbst punktet sie mit ihrer Beerenfülle. Die gewöhnliche Traubenkirsche besitzt ein riesiges Verbreitungsgebiet, das sich von ganz Europa bis nach Nordasien und Japan erstreckt. Die heimische Wildpflanze wächst sehr gerne entlang von Gewässern und am Waldesrand. Wegen ihres hohen Wasserbedarfs gilt sie als ein guter Grundwasserzeiger. Im Garten benötigt sie viel Platz, um ihre volle Schönheit entfalten zu können. Die Traubenkirsche liebt frische, nährstoffreiche Böden und verträgt dabei nur wenig Kalk. Sie gedeiht sowohl in der Sonne als auch im Halbschatten. Wird ihre Rinde verletzt, verströmt sie einen scharfen, mandelartigen Geruch, um sich so vor Wildverbiss zu schützen.
Die kleinen, weißen Blüten stehen in überhängenden, vielblütigen Trauben dicht beisammen. Sie öffnen sich mit oder kurz nach der Laubentfaltung im April und verbreiten einen angenehmen, honigartigen Geruch. Die Blüten werden intensiv von Wildbienen, Honigbienen, Hummeln, Faltern und Schmetterlingen beflogen. Aus den bestäubten Blüten entwickeln sich erbsengroße Steinfrüchte. Sie sind zunächst rot und werden mit zunehmender Reife im Spätsommer glänzend schwarz. Jede der erbsengroßen Früchte enthält einen großen Steinkern. Da die kugeligen Früchte von vielen Vogelarten gerne gefressen werden, heißt der Baum im Englischen überaus treffend "Bird Cherry". Die Früchte der Wildkirsche sind auch für den Menschen essbar. Allerdings enthält der runzelige Kern geringe Mengen der giftigen Blausäure, so ähnlich wie Apfel- und Pflaumenkerne auch. Das bittersüß und angenehm fruchtig schmeckende Fruchtfleisch ist jedoch ungiftig und voll ausgereift ein wahrer Genuss. Die Früchte reifen ab Juli und können bis weit in den September hinein geerntet werden. Sie werden zu Wildfrucht-Gelee, Likör, Essig und Saft verarbeitet. Die Blätter der Traubenkirsche sind breit lanzettlich, der Blattrand ist leicht gesägt. Im Herbst färbt sich das Laub herrlich gelbrot. Die Blätter und Blüten der Pflanze eignen sich mit ihrem zarten Bittermandel-Aroma in getrockneter Form gut als Teebeigabe. Sehr ähnlich ist übrigens die nordamerikanische Traubenkirsche, Prunus serotina, die etwas später blüht und fruchtet, stark glänzende Blätter besitzt und mehr Trockenheit verträgt. Sie gilt aufgrund ihres hohen Reproduktions- und Ausbreitungspotenzials in Europa als invasiv!
Der Gemüsegarten im September verspricht noch eine reiche Ernte. Viele Pflanzen fangen jetzt erst an, sich so richtig zu entwickeln, wie zum Beispiel Sellerie, Mangold und diverse Kohlsorten. Auch Pastinaken und Haferwurzeln stehen noch im Beet. Und die Bohnen warten nur darauf, gepflückt zu werden. Sie alle eignen sich hervorragend als Herbst - und Wintergemüse!
Unser Patisson-Kürbis hat in diesem Jahr meterlange Triebe gebildet und einen ganzen Rosenbogen für sich erobert. Malerisch breitet er dort nun seine mächtigen Ranken aus, besetzt mit großen, gelben, essbaren Blüten und kleinen, reifenden Früchten, die in der Form ein wenig an Ufos erinnern. Patissons werden unreif geerntet, dann sind sie am zartesten. Bei jungen Patissons kann sogar die Schale mitgegessen werden. Wird die Schale fest, sollten die Früchte vor dem Verzehr geschält werden. Meist werden sie dann klein geschnitten und geschmort. Oder man füllt sie, z.B. mit Käse, und löffelt sie nach dem Überbacken aus. Patissons sind als Gemüse leider nicht sehr lange lagerfähig, sie eignen sich mit zunehmender Reife nur noch zur Dekoration. Junge Früchte können jedoch wie Gurken sauer eingelegt und so konserviert werden. Der Patisson ist in jedem Fall eine tolle Bereicherung in unserem Gemüsegarten!
Sie ist eine echte Schönheit, und fast zu schade zum Essen: die Aubergine 'Listada de Gandia'. Dabei ist ihr Geschmack ebenso delikat wie ihr Aussehen dekorativ! Woher stammt der ungewöhnliche Name der Sorte? Listada ist spanisch und bedeutet ins Deutsche übersetzt soviel wie gestreift. Und Gandia ist eine spanische Hafenstadt, am Mittelmeer zwischen Valencia und Alicante gelegen. 'Listada de Gandia' ist also die Gestreifte von Gandia. Sie stammt demnach ursprünglich aus Spanien und gelangte von dort, um das Jahr 1850 herum, zunächst nach Südfrankreich. Und dann weiter nach Italien, wo sie sich bis heute großer Beliebtheit erfreut. Daher wird sie auch oft als eine alte, italienische Sorte bezeichnet. Die spanische Präposition "de" (von, aus) verweist jedoch eindeutig auf eine Herkunft aus Spanien, im Italienischen wäre es "di Gandia". Doch das nur am Rande. Das Entscheidende ist: 'Listada de Gandia' produziert atemberaubende Früchte. Sie sind lilafarben mit weißen Streifen, oval und werden bis zu 15 cm lang. Die straffe Haut ist glatt und glänzend. Schon früh bildet die herrliche Aubergine ihre prächtigen Früchte aus, die weitesgehend bitterfrei sind und einen ausgezeichneten Geschmack besitzen. Das weiße Fruchtfleisch ist zart und mild. Die auffälligen, wunderbar lavendelfarbig gestreiften Früchte dieser kompakt wachsenden Sorte sind wirklich eine echte Attraktion! Mit etwa 1 m Höhe eignen sich die Pflanzen sehr gut für den Anbau auf der Terrasse, wo sie in einem geräumigen Kübel alle Blicke auf sich ziehen. Wichtig ist ein geschützter Standort, da die Aubergine sehr viel Wärme benötigt, um zu gedeihen, daher wird sie auch meistens unter Glas angebaut. In Jahren mit einem schönen Sommer wie diesem gelingt die Kultur jedoch auch im Freien. Der Sommer 2018 ist eindeutig ein Auberginen-Sommer! Ungefähr ab Mitte Mai, sobald es keine Nachtfröste mehr gibt, können die im Haus vorgezogenen Jungpflanzen nach draußen gesetzt werden. Sie lieben die Sonne und einen nährstoffreichen Boden. Schon die großen, lilafarbenen Blüten sind ein wahrer Eyecatcher. Die Früchte der Aubergine eignen sich zum Grillen, Braten oder Überbacken. Ihre Ernte erstreckt sich von August bis Oktober. 'Listada de Gandia' ist mit Sicherheit eine der schönsten, zweifarbigen Auberginen-Sorten!
Es ist ein paradiesischer Sommer. Da passt es, dass auch die Paradiesäpfel, in Österreich Paradeiser genannt, in diesem Jahr besonders gut gedeihen. Bei uns heißen sie schlichtweg Tomaten (Solanum lycopersicum). Sie stammen ursprünglich aus Mittel- und Südamerika. Doch bereits im 16. Jahrhundert erreichten die ersten Pflanzen Europa. Seitdem erfreuen sie sich zunehmender Beliebtheit. Mittlerweile gibt es sie in vielen verschiedenen Größen, Formen, Farben und Geschmacksrichtungen. Im Frühsommer erscheinen in den Blattachseln zunächst kleine, gelbe Blütenrispen. Innerhalb weniger Wochen entwickeln sich daraus dann grüne Beerenfrüchte, die sich je nach Sorte rot, gelb oder schwärzlich verfärben. Einzigartig ist der würzige Duft, den die grob gefiederten Blätter bei Berührung verströmen. Tomaten gedeihen in Kübeln, im Gewächshaus oder im Freiland. Sie lieben die Sonne und benötigen viele Nährstoffe und möglichst viel Wärme. Um Pilzkrankheiten wie die Kraut- und Braunfäule zu vermeiden, sollten die Tomatenpflanzen nur im Bodenbereich gewässert werden, um ein Benetzen der Blätter mit Feuchtigkeit zu vermeiden. Im Freiland sind die ersten Tomaten ab Ende Juli erntereif. Die Ernte erstreckt sich dann bis weit in den Oktober hinein. Tomaten schmecken roh in Salaten, gekocht oder gegrillt als Gemüsebeilage, zu Soße oder Ketchup verarbeitet oder in Suppen. Tomaten sind einjährig und vertragen keine Kälte - mit dem ersten Frost ist die ganze Pracht leider wieder vorbei - für dieses Jahr!
Zucchini lassen sich den gesamten Sommer über ernten. Sie wachsen buschförmig, mit großen Blättern und benötigen pro Pflanze etwa 1,5 bis 2 qm Platz im Garten. Das Fruchtgemüse mag es sonnig und warm. Zucchinipflanzen sind zudem Starkzehrer und lieben einen humosen, nährstoffreichen Boden. Damit die üppigen, einjährigen Pflanzen möglichst viele Blüten und Früchte produzieren, ist auch regelmäßiges Gießen wichtig. Besonders in Trockenperioden wie diesen. Zucchini können relativ früh geerntet werden. Der Erntezeitraum erstreckt sich von Juli bis zu den ersten Frösten im Herbst. Die optimale Fruchtlänge bei der Ernte liegt bei 15 bis 20 cm. Fortlaufendes Beernten fördert die erneute Blütenbildung, so dass die Pflanzen weiterhin fleißig Früchte ausbilden. Zu unseren Lieblingssorten zählt die grün gestreifte, längliche ‘Cocozelle de Tripolis’. Es gibt aber auch runde Zucchini, Rondini genannt. Die schöne ‘Tondo Chiaro di Nizza’ zeichnet sich hier besonders durch ihren frischen, melonenartigen Geschmack aus. In Scheiben oder Stücke geschnitten schmecken Zucchini besonders gut in Salaten, gegrillt oder in Olivenöl gebraten. Aber auch gefüllt oder mit Käse überbacken sind sie in der Küche vielfältig einsetzbar. Beliebte Klassiker sind auch Suppen wie die italienische Minestrone oder eine Zucchini-Cremesuppe. Fein geraspelt eignen sich Zucchini zudem als Kuchen-Zutat. Um mit der Ernte und der Verwertung der rasch wachsenden Früchte nachzukommen, lassen sich diese auch in Essigwasser einlegen und so für den Winter haltbar machen. Bei allen Zucchini können neben den leckeren Früchten auch die großen, goldgelben Blüten gegessen werden. Leider tritt in heißen und trockenen Sommern wie diesem häufig Mehltau auf. Abhilfe kann hier eine Milch-Wasser-Lösung schaffen, die auf die Blätter gespritzt wird. Viel Erfolg!
Im Gemüsegarten hat sich einiges getan. Insbesondere die Kohlpflanzen haben ordentlich zugelegt. Gurken, Zucchini und Maiskolben reifen. Die Stangenbohnen sind "in den Himmel gewachsen" und haben Blüten angesetzt. Und die Rote Melde bildet bereits wieder Samen aus. Fenchel- und Mangold-Jungpflanzen sind gerade erst ausgepflanzt worden. Anbei ein paar Bilder aus unseren Gemüsebeeten im August - mit Ohrwurmhotels, Rankhilfen und Vogelscheuche.
Buschbohnen (Phaseolus vulgaris var. nanus) wachsen sehr dicht und bilden einen wunderschönen Teppich im Gemüsegarten. Sie besitzen den großen Vorteil, dass sie nicht ranken und daher kein Klettergerüst benötigen. An ihren kurzen, nur etwa 30 bis 50 cm hoch werdenden Stängeln sitzen jeweils drei herzförmige Blätter. Ab Juli erscheinen dann je Stängel drei bis fünf relativ kleine Schmetterlingsblüten in Weiß oder Violett. Bei der Reihensaat wird etwa alle 5 bis 10 cm ein Samen gelegt. Der Reihenabstand sollte dabei 30 bis 40 cm betragen. Die Hülsen können regelmäßig geerntet werden, solange sie noch keine dicken Körner ausgebildet haben, dann entstehen immer wieder neue Fruchtansätze an den Pflanzen. Bei manchen Sorten sind die Hülsen eher lang und dünn, andere Sorten haben dickere Hülsen. Ältere Züchtungen besitzen oft noch Fäden, neuere Züchtungen sind hingegen meist fadenlos. Die Farben variieren von Grün über Gelb und Violett bis hin zu mehrfarbig Gestreift. Buschbohnen sind etwa 2 bis 3 Monate nach der Aussaat erntereif. Da sie ursprünglich aus Südamerika stammen, sind sie sehr kälteempfindlich und können erst nach den Eisheiligen Mitte Mai zum ersten Mal ausgesät werden. Der letzte Aussaattermin liegt im Juli. Mit dem ersten Frost sterben die einjährigen Pflanzen ab. Achtung: rohe Bohnen sind immer giftig!
Kohlrabi (Brassica oleracea var. gongylodes) ist ein leckeres, vitamin- und nährstoffreiches Mitglied der Kohl-Familie. Er lässt sich im Gemüsegarten leicht selbst anbauen und ist schnell wüchsig. Kohlrabi kann bis Mitte Juli laufend nachgesät werden. Von der Aussaat bis zur Ernte vergehen je nach Sorte und Jahreszeit nur 12 bis 20 Wochen. Im Gegensatz zu vielen anderen Kohlarten, werden beim Kohlrabi nicht die Blätter oder die Blütenstände geerntet, sondern der im unteren Bereich verdickte Stängel. Es handelt sich bei dieser Verdickung um eine oberirdische Sprossknolle, die rund bis oval geformt sein kann. Junger, zarter Kohlrabi kann roh gegessen werden. Er schmeckt aber auch gekocht sehr gut und ist dann angenehm mild im Geschmack. Mit der Ernte der Knollen sollte nicht zu lange gewartet werden, da das Gewebe mit zunehmendem Alter verholzt. Die Pflanze hat längliche, langstielige Blätter, die ebenfalls als Blattgemüse oder roh in Salaten verwendet werden können. Kohlrabi lässt sich gut einkochen oder einfrieren, sollte dann aber vorher einige Minuten blanchiert werden.
Herkunft und Zeitpunkt der Entstehung sind beim Kohlrabi noch weitesgehend ungeklärt. Wahrscheinlich stammt er aus dem Mittelmeerraum. Sichere Belege aus Kräuterbüchern gibt es für Europa erst seit dem 16. Jahrhundert. Im deutschsprachigen Raum hat sich der Anbau seit dem 19. Jahrhundert weit verbreitet, Kohlrabi gilt seitdem als ein typisch deutsches Gemüse. Kohlrabi ist eigentlich eine zweijährige Pflanze. Im ersten Jahr bildet er seine verdickte Sprossachse aus, im zweiten Jahr kommt er zur Blüte. Meist wird er jedoch zuvor geerntet. Kohlrabi gedeiht besonders gut in mittelschweren Böden, die ausreichend mit Nährstoffen versorgt sind. Beim Anbau ist vor allem auf einen ausreichenden Pflanzabstand zu achten, damit sich große Knollen bilden. Bei Frühjahrs- und Sommersorten genügt ein Abstand von 30 x 30 cm. Herbstsorten, die als einzige lagerfähig sind, benötigen noch mehr Raum. Kohlrabi eignet sich sehr gut für eine bunte Mischkultur mit Salaten, Rote Bete, Sellerie, Schwarzwurzeln oder Lauch und benötigt kein eigenes Beet. Kohlrabipflanzen brauchen, besonders im Sommer, eine kontinuierliche Wasserversorgung. Das verhindert ein vorzeitiges Platzen und Holzigwerden der Knollen. Es gibt die schmackhaften Knollen übrigens in Weiß und in Blau. Die violette Farbe zieht sich dabei oft bis in die Blätter. Die auffällige violette Färbung ist daher im Gemüsebeet ein echter Hingucker. Es lohnt sich also, beide Farbvarianten nebeneinander anzubauen!
Ein Stauden-Liebling der besonderen Art ist der Entenschnabel-Felberich, botanisch Lysimachia clethroides. Die elegante Pflanze fällt mit ihren aparten, langen, entenschnabelartig geschwungenen Blütentrauben sofort auf. Die Blütenstände sind leuchtend weiß, weshalb die Staude manchmal auch als Schnee-Felberich bezeichnet wird. Aber das eigentlich Charakteristische an ihr sind die ungewöhnlich gebogenen Blütentrauben. Sie sind endständig, mit grünlichen Knospen, die sich allmählich zu kleinen, weißen Blüten öffnen. Die Blütenstände erblühen von unten nach oben. Die Blütenspitze bleibt dabei immer etwas gebogen, so dass eine Form entsteht, die an einen Entenschnabel erinnert. In einer größeren Gruppe gepflanzt entsteht so ein lustiger Effekt, da fast alle Blütenköpfe immer in die gleiche Richtung weisen. Die lange Blütezeit erstreckt sich von Juli bis September. Die horstartig, aufrecht wachsende Staude ist sehr starkwüchsig und bildet Ausläufer. Dies ist bei der Pflanzung zu berücksichtigen. Die eiförmig-lanzettlichen Blätter nehmen später im Jahr eine phantastische, rote Herbstfärbung an. Die Pflanze erreicht eine Wuchshöhe von 100 cm und wird in etwa genauso breit. Sie bevorzugt lockere, nährstoffreiche, frische Böden in sonniger bis halbschattiger Lage. Die anmutige Staude ist ursprünglich in Fernost beheimatet, genauer gesagt in Japan, China und Korea. Sie ist bei uns gut winterhart. Im Frühjahr treibt sie erst relativ spät wieder aus. Die leicht überhängenden, weißen Blütenstände des Entenschnabel-Felberichs sind eine gute Insektenweide. Vor allem Schmetterlinge tummeln sich sehr gerne auf seinen Blüten. Mit seinen ährenförmigen Blütentrauben, deren obere Hälfte wie abgeknickt wirkt, verfügt der Entenschnabel-Felberich über eine wirklich außergewöhnliche Blütenform. Er sollte viel öfter gepflanzt werden!
Die extravaganten Blüten des Garteneibischs (Hibiscus syriacus) scheinen wie aus zartem Seidenpapier gemacht. Der strauchig wachsende Eibisch wird auch Roseneibisch genannt oder einfach kurz Hibiskus. Seine eindrucksvollen Blüten sind groß und trichterförmig. Auffällig ist der lange, dreiästige Griffel, der weit aus den Blüten herausragt. Es gibt mittlerweile zahlreiche Sorten mit weißen, rosaroten, violetten oder blau gefärbten, einfachen oder teilweise gefüllten Blüten. Sie entwickeln sich an den Zweig-Enden und wirken wie weit geöffnete Glocken. Die Hauptblütezeit beginnt im Juli und dauert bis in den September hinein. 'Blue Bird' ist wohl die schönste blauviolett blühende Sorte. Mit seinen tropisch wirkenden Blüten passt der aufrecht wachsende Strauch perfekt in den hoch- und spätsommerlichen Garten. Das üppig blühende Malvengewächs bietet zahlreichen Bienenarten, Hummeln und anderen Insekten Nahrung in Hülle und Fülle. Somit wird der Garteneibisch zu einer wichtigen Bienenweide, da im Spätsommer nur noch wenige Sträucher blühen und Nektar und Pollen nur noch begrenzt zur Verfügung steht. Der Garteneibisch wird bis zu drei Meter hoch und zwei Meter breit. Er wächst relativ langsam und treibt im Frühjahr auch erst recht wieder spät aus. Seine mittelgrünen Blätter sind spitz-eiförmig und dreilappig. Der sommergrüne Strauch stammt ursprünglich aus Asien. Dort wird die Pflanze meist Sharonrose genannt. Aus den Gärten Chinas kommend, gelangte der Eibisch über die Seidenstraße zunächst in den Vorderen Orient. Von den türkischen und arabischen Gärten aus fand er dann gegen Ende des 16. Jahrhunderts auch seinen Weg nach Mittel- und Westeuropa. Der Eibisch liebt einen nahrhaften, gut durchlässigen Boden und eine warme, vollsonnige Lage. Er ist bei uns recht zuverlässig winterhart. Nur in ihrer Jugend sind die Pflanzen etwas frostempfindlich. Die wunderschönen Ziersträucher verbreiten unübersehbar exotisches Flair im Garten und ziehen mit ihren farbenfrohen Blüten sofort alle Blicke auf sich!
Vom bekannten Staudenzüchter Karl Foerster (1874-1970) in Potsdam stammt das berühmte Zitat "Ein Garten ohne Phlox ist ein Irrtum“. Dem ist kaum etwas hinzuzufügen. Die hohe Flammenblume (Phlox paniculata) ist eine klassische Bauerngarten-Schönheit, die zum Sommer einfach dazu gehört. Sie blüht unermüdlich und farbenprächtig von Juli bis August. Dabei verbreitet sie ihren intensiven, sommerlichen Duft. Mit einer betörenden Mischung aus süßen Honig-Noten und etwas herberen Kräuter-Aromen werden Falter und Bienen in großer Zahl angelockt. Die doldenförmig angeordneten, relativ großen Einzelblüten wirken im Gesamtbild üppig und eindrucksvoll. Die pompösen Blütendolden stehen dabei auf kräftigen, aufrechten Stielen, die etwa 1 m hoch werden. Sie besitzen eine sehr gute Standfestigkeit. Die Farbpalette reicht von Pink- und Rosatönen in vielen Abstufungen von pudrig bis kräftig, über weiße, violette, hellblaue und leuchtend rote Töne bis hin zu mischfarbigen Blüten. Das reiche Farbspektrum, das die Züchtungsarbeit hervorgebracht hat, überrascht immer wieder. Das lanzettlich geformte, grüne Blatt der Staude bildet dabei einen schönen Kontrast zur überbordenden, bunten Blütenpracht. Die hohe Flammenblume stammt ursprünglich aus Nordamerika. Der Standort für Phloxe im Garten sollte hell und luftig, der Boden nährstoffreich, frisch und gut durchlässig sein. Phlox wird traditionell auch gerne als Schnittblume verwendet. Er findet sich in so manchem schönen Sommerstrauß!
Der Sommerflieder, Buddleja davidii, gilt im Garten als der Liebling vieler Schmetterlingsarten. Das schöne Tagpfauenauge ist nur einer von vielen. Unzählige Schmetterlinge, Hummeln und Bienen umschwirren derzeit die prächtigen Blütenrispen des Sommerflieders. Sie saugen den Nektar und sammeln Pollen. Die Bezeichnung Sommerflieder ergibt sich aus den fliederähnlichen Blütenständen und der relativ späten Blüte im Sommer. Die Farbpalette der Blüten ist ebenfalls mit der des Flieders (Syringa) vergleichbar. Das Farbenspektrum reicht von Dunkelviolett über Rosa bis Weiß. Die teilweise sehr langen Blütenrispen besitzen mit ihren kräftigen Farben eine sehr gute Fernwirkung. Die stark duftenden, röhrenförmigen Einzelblüten besitzen dabei eine deutliche Schlundzeichnung. Der gebräuchliche Name Schmetterlingsflieder weist auf seine besondere Bedeutung für Schmetterlinge und andere Insekten hin. Der Gattungsname Buddleja leitet sich vom englischen Botaniker Adam Buddle (1662-1715) ab. Der Artname davidii hingegen ist dem Jesuitenmönch Jean Pierre Armand David (1826-1900) gewidmet, einem französischen Naturforscher, der die Pflanze 1869 erstmals nach Europa brachte. Der Sommerflieder stammt ursprünglich aus China. Die Blütezeit des schönen Zierstrauchs erstreckt sich von Juli bis September. Während dieser Zeit zieht er durch seinen starken, süßlichen Duft viele Insekten, vor allem Schmetterlinge, an. Kaum ein anderes Ziergehölz wird zur Blütezeit so intensiv beflogen. Buddleja davidii ist ein sparrig wachsender, sommergrüner Strauch, der zwischen drei und fünf Meter hoch werden kann. Die lanzettlich geformten Blätter sind an der Lauboberseite dunkelgrün gefärbt und unterseits weißgrau behaart. Der Schmetteringsflieder gilt zur Blütezeit als einer der prächtigsten Ziersträucher im sommerlichen Garten. An den Standort stellt er keine großen Ansprüche. Er bevorzugt eher trockene, magere Böden in der vollen Sonne. Für Blütenbesucher, vor allem in der spätsommerlichen Trachtlücke, stellt Buddleja ein wichtiges Nahrungsangebot dar. Die Blätter werden von den Schmetterlingsraupen allerdings verschmäht. Eine der wichtigsten Raupenfutterpflanzen ist die Brennnessel, sie sollte daher möglichst stehengelassen werden. Buddleja davidii friert in strengen Wintern oft stark zurück, treibt aber im Frühjahr meist wieder aus. Da der Sommerflieder seine Blüten an den neuen Trieben bildet, ist ein kräftiger Rückschnitt vor dem Austrieb im Frühjahr ohnehin von Vorteil. Wer gerne Schmetterlinge und andere Insekten beobachtet, sollte den Sommerflieder in die Nähe eines Sitzplatzes pflanzen!
Bislang ist der Sommer 2018 ein wahrer Jahrhundertsommer. Es war in den letzten drei Monaten bei uns ungewöhnlich sonnig und warm. Und dabei auch sehr trocken. Umso mehr genießen wir die kühle Frische an unserem kleinen Gartenteich. Er liegt ein wenig versteckt im Schatten hoher Bäume. Die glatte Wasseroberfläche wirkt dabei wie ein Spiegel und reflektiert das faszinierende Lichtspiel in den Blättern. Ein Anblick, der sehr viel Ruhe vermittelt und zum Verweilen einlädt. Zu den Tieren, die sich von unserem Gartenteich magisch angezogen fühlen, gehören u.a. auch die bizarren Libellen. Fremdartige Schönheiten, die uns faszinieren!
Ein Gemüsegarten bedeutet vor allem eines: ständige Veränderung. Gemüsepflanzen werden gesät, gepflegt und dann irgendwann geerntet und durch neue Kulturen ersetzt. Manche gelangen zwischendurch zur Blüte und setzen Früchte an. Dekorative Bilder entstehen durch die Vielfalt an Formen und Farben. Verschiedene Rankhilfen zieren zudem die Gemüsebeete. Eine Vogelscheuche gehört unbedingt dazu!
Im Gemüsegarten reifen derzeit Erbsen, Salate und Erdbeeren. Viele Jungpflanzen stehen in den Startlöchern und haben noch eine lange Entwicklungszeit vor sich wie Gurken, Rosenkohl und Sellerie. Andere werden schon in ein paar Wochen erntereif sein wie Magentaspreen, Kohlrabi und Möhren. Die Blüten von Dill und Ringelblumen locken die für die Bestäubung so wichtigen Insekten in den Garten. Anbei ein paar Bilder aus unseren Gemüsebeeten im Juni.
Sie sorgt für dramatische Effekte im Garten, die dunkelrote Hemerocallis-Hybride 'Ed Murray'. Gezüchtet wurde die herausragende, schwarzrote Sorte bereits 1971 in den USA von Edward F. Grovatt. Seitdem wurde sie vielfach prämiert. Edward F. Grovatt (1910 - 1990) in Mount Holly, New Jersey, war ein überaus erfolgreicher Taglilien-Züchter und Preisrichter der amerikanischen Taglilien Gesellschaft AHS. Seine Kreuzung 'Ed Murray' gilt bis heute als eine der dunkelsten Sorten überhaupt. Mittlerweile ist sie schon ein echter Klassiker und wird immer noch sehr stark nachgefragt. 'Ed Murray' blüht in einem samtigen Schwarzrot und besitzt im Kontrast dazu einen grün-gelben Schlund. Bemerkenswert ist die samtige Oberfläche der Blüte, die sich wunderbar weich anfühlt. Die Blüte ist mittelgroß und kelchförmig. Sie verströmt einen lieblichen Duft. Die lange Blütezeit erstreckt sich von Juni bis in den August hinein. 'Ed Murray' ist eine sehr reichblühende Sorte. Sie wird gut 80 cm hoch. Die großen Einzelblüten sitzen an hohen, aufrechten Stängeln. Die Blütenfarbe erscheint während des Aufblühens fast Schwarz, später wechselt sie in ein dunkles Burgunderrot. Der Wuchs ist horstig. Wie alle Taglilien hat 'Ed Murray' grasartige, lange, schmale Blätter und liebt einen Platz in der vollen Sonne. Der Boden sollte dabei nicht zu trocken sein. Taglilien sind robuste, mehrjährige, gut winterharte Stauden mit fleischigen Wurzelstöcken. Wie es der Name bereits verrät, halten ihre Einzelblüten ausschließlich für einen Tag. Da aber praktisch jeden Tag neue Blüten gebildet werden, entsteht dennoch der Eindruck großer Bütenfülle. Das Wildvorkommen der Taglilien beschränkt sich auf den asiatischen Raum. Es sind jedoch mittlerweile weltweit Unmengen an gärtnerischen Züchtungen entstanden. Die Sorte 'Ed Murray' begeistert nachwievor mit ihrer edlen, schwarzroten Blüte!
Die Lilie 'Claude Shride' ist eine beeindruckende Lilium martagon-Hybride mit zahlreichen Einzelblüten in einem samtig warmen, dunkel weinroten Farbton. Die Blüten bestehen aus jeweils sechs Petalen, die sich turbanähnlich zurückrollen. Die Staubgefäße sind orange. Die Blütezeit liegt im Juni. Die wunderschönen Blüten verströmen einen süßlichen Duft bis tief in die Nacht hinein. Sie sind bei Schmetterlingen sehr beliebt. Die Lilie 'Claude Shride' steht im Garten sehr gerne halbschattig. In Waldrandsituationen und vor Nadelgehölzen fühlt sie sich wohl. Der Boden sollte nicht zu humos und gut durchlässig sein. 'Claude Shride' ist kalkverträglich, sehr wüchsig und wird bis zu 120 cm hoch. Die kräftigen Stiele sind mit mehreren dunkelgrünen Blattquirlen besetzt. Die Hybride ist gut winterhart und kann im Herbst gepflanzt werden. In größeren Gruppen ist sie besonders wirkungsvoll, dann leuchtet sie weithin und setzt unübersehbare Akzente im Halbschatten. Das Zwiebelgewächs ist sehr langlebig, gut etablierte Pflanzen sind überaus blühwillig und bilden im Laufe der Jahre immer kräftigere Blütenstiele aus. Der bekannte Lilien-Züchter Hugh Cocker aus Rochester in Minnesota, USA, registrierte die herrliche Martagon-Hybride in den 1970ern und benannte sie nach seinem Freund Claude Shride, dem damaligen Präsidenten der nordamerikanischen Lilien-Gesellschaft. Eine gut eingewachsene Gruppe aus 'Claude Shride'-Lilien wird sich mit Sicherheit zum Blickfang eines jeden Gartens entwickeln!
Die Pfingstrose 'Primevere' wurde 1907 vom Gärtner Victor Lemoine in Frankreich gezüchtet. Den Namen Primevere, französisch für Primel, erhielt die Sorte, weil ihre schönen Blüten sehr stark nach Primeln duften. 'Primevere' ist eine überaus anmutige Erscheinung. Cremeweiße Petalen umschließen eine schwefelgelbe Mitte, die aus verbänderten Staubblättern besteht. Das kugelige, gelbe Zentrum hellt mit der Zeit auf. Die rahmweißen, anemonenartigen Blüten besitzen eine große Leuchtkraft und scheinen trotz ihrer beeindruckenden Größe über dem dunkelgrünen Laub zu schweben. 'Primevere' gehört zur Gruppe der Paeonia lactiflora-Hybriden. Die Staudenpfingstrose Paeonia lactifolia stammt ursprünglich aus Asien. Die asiatischen Staudenpäonien besitzen einen knollig verdickten Wurzelstock. Stängel und Blätter sterben im Herbst bis zum Boden ab, um jedes Jahr im Frühjahr wieder erneut auszutreiben. Durch intensive Züchterarbeit sind unzählige Sorten entstanden. Bei 'Primevere' handelt es sich um eine besonders wüchsige, historische Sorte mit Duft, die sich nachwievor großer Beliebtheit erfreut. Sie wird bis zu 90 cm hoch und ebenso breit und blüht von Mai bis Juni. Ihr Wuchs ist ausladend, breit aufrecht. Aufgrund ihrer recht schweren Blüten ist es oft sinnvoll, ihre Stiele rechtzeitig zu stützen, um sie vor dem Abbrechen durch Wind oder starken Regen zu bewahren. Der Anblick einer in voller Blüte stehenden Pfingstrose 'Primevere' versprüht im Garten sehr viel Frische. Zudem ist sie eine herrlich duftende Schnittblume!
Raphanus sativus var. sativus 'Zlata' ist ein ungewöhnlich gefärbtes Radieschen. Es handelt sich um eine alte, osteuropäische Radieschensorte. Zlata heißt auf deutsch übersetzt schlicht und einfach "gelb", denn die zarten, runden Radieschen-Knollen besitzen eine wunderschöne, ockergelbe Haut. Das saftige Fruchtfleisch ist weiß und verfügt über einen leicht scharfen, sehr feinen Geschmack. Die Sorte 'Zlata' eignet sich geraspelt hervorragend als Salat, als leckere Rohkost oder in Scheiben geschnitten als Beilage zum Butterbrot. Aber auch gegrillt oder mit Käse überbacken weiß das Radieschen zu überzeugen. Die Aussaat erfolgt ab März direkt im Freiland. Wichtig ist ein sonniger Standort und ein humoser, nährstoffreicher, gut durchlässiger Boden. Dann bleibt das Radieschen 'Zlata' immer schön zart mit einem angenehm milden Geschmack. 'Zlata' ist gut hitzeverträglich und schossfest und wird zum Glück auch nicht so schnell holzig. Gegen Madenbefall hilft die Abdeckung mit einem Kulturschutznetz. Die Schutznetze funktionieren sehr zuverlässig und vor allem giftfrei beim Schutz vor Schädlingen. So kann 'Zlata' perfekte Knollen ausbilden, die glattschalig, herrlich rund und mit ca. 4 cm Durchmesser auch relativ groß sind. Das Radieschen 'Zlata' ist sowohl hübsch als auch lecker - denn: das Auge isst ja bekanntlich mit!
'Thornbird' ist der Name einer überaus originell gefärbten, hohen Schwertlilie (Iris barbata-elatior). Das ungewöhnliche Farbspiel ihrer großen, ausdrucksstarken Blüten geht von einem blassgelben Grundton mit senfgelber Sprenkelung und zart grün gerandeten Hängeblättern über zu einem creme-braun gefärbten Bart, der spektakulär in einem dunkel violetten Dorn endet. Dieser auffällige Dorn hat auch zu der passenden Bezeichnung "Dornenvogel": Thornbird geführt. Die tief violett getönten Dornen in der Verlängerung der Bärte ragen wie Krallen empor. Sie bilden einen wunderschönen Kontrast zu den gelblich-milchkaffeebraunen Schattierungen der Blüte und der lilafarbenen Aderung. Die Ausstrahlung der Iris ist hell und frisch und erinnert an den kühlenden Genuss eines Eiskaffees an einem heißen Sommertag. Eine sehr ausgefallene Schwertlilie, die zudem mit ihrem Blütenreichtum und ihrem zarten Duft besticht. Die Blütezeit der etwa 90 cm hoch werdenden Pflanze erstreckt sich von Mitte bis Ende Mai. Gezüchtet wurde 'Thornbird' bereits 1988 von Monty Byers in Nordamerika. Eine wirklich außergewöhnliche Sorte, die schon viele Preise gewonnen hat!
Für manche Pflanzen habe ich seit jeher eine besondere Schwäche, die kreuzblättrige Wolfsmilch, Euphorbia lathyris, gehört unbedingt dazu! Auffällig ist vor allem ihr ornamentaler Wuchs. Die zweijährige Pflanze, die bis zu 1 m hoch werden kann, besitzt aufrechte, kräftige Stängel mit Blättern, die kreuzgegenständig angeordnet sind. Dabei stehen die Blätter in einem nahezu perfekten Winkel zueinander, was ihre architektonische Wirkung noch erhöht. Das Kreuzmuster rund um den breiten Stamm besitzt einen einzigartigen Charakter. Die linealen Blätter sind blaugrün und weisen einen hellen Mittelstrang auf. Die oberen Blätter sind hingegen kurz und dreieckig. In Gruppen gepflanzt, wirkt die auffällige Pflanze besonders spektakulär. Sie ist eine imposante Erscheinung im Garten. Wie geschaffen als ein ungewöhnliches Gestaltungselement. Die kreuzblättrige Wolfsmilch wird seit alters her in den Gärten gehalten, da sie angeblich Wühlmäuse vertreibt. Ihre Samen wurden in die Wühlmausgänge gelegt, um die lästigen Nager zu vergiften. In den Bauerngärten war sie nachweislich schon vor 1800 in Kultur. Die Wolfsmilch ist insgesamt eine giftige Pflanze, ihr weißer Milchsaft kann die Haut reizen. Daher rührt auch der Name. Euphorbia lathyris ist wintergrün und blüht im späten Frühjahr. Die unscheinbaren Blüten sind gelbgrün. Sie stehen in einem trugdoldigen Blütenstand. Aus ihnen entwickeln sich dreikammerige Kapselfrüchte. Die kreuzblättrige Wolfsmilch erhält sich gerne durch Selbstaussaat, ohne dabei lästig zu werden. Im Garten liebt sie einen sonnigen Standort und einen nicht zu feuchten Boden. Die immergrüne Pflanze stammt ursprünglich aus dem Nahen Osten, dem Kaukasus und Zentralasien (Georgien, Iran, Kasachstan bis Tibet) und ist darüber hinaus seit langem im Mittelmeerraum eingebürgert. Früher galt sie als eine mächtige Zauberpflanze. Sie besitzt eine einzigartige Ausstrahlung. Die ungewöhnliche Stellung ihrer ebenmäßig angeordneten, schönen, metallisch leuchtenden Blätter ist ein wahrer Eyecatcher. Ein Muss für jeden Gartenbesitzer, der das Besondere sucht!
Die Pfingstrose 'Coral Charm' beeindruckt mit einem atemberaubenden Farbwechsel ihrer faszinierenden, großen Blüten. Die anmutig geformten Blütenschalen umgeben dabei ein Zentrum goldgelber Staubgefäße. Intensiv korallenfarbene Knospen entfalten sich zunächst zu kräftig korallenrosa gefärbten Blüten, die schnell in ein leuchtendes Lachsrosa übergehen. Zum Ende der Blütezeit wandelt sich die Blütenfarbe dann noch einmal in einen hellen Creme-Ton. Schnell, innerhalb nur weniger Tage, vollzieht sich das reiche Farbenspiel von Koralle zu Lachs bis hin zu zartem Pfirsich. Die leuchtende Färbung in opulenten Korallenfarben kündigt den nahen Sommer an. Die Blütezeit von 'Coral Charm' erstreckt sich über den gesamten Wonnemonat Mai. Die üppigen Blüten sind halbgefüllt und stehen auf starken, bis zu 100 cm hohen Stielen. Trotz der außerordentlichen Größe ihrer Blüten gilt 'Coral Charm' als sehr standfest. Ihre Blüten duften leicht. Gezüchtet wurde die farbintensive Hybride 1964 von Wissing in den USA. 'Coral Charm' ist wohl die populärste Vertreterin der Kreuzungen, die mit der Wildform Paeonia peregrina durchgeführt wurden. Eine gute Schnittblume mit großer Wirkung!
Das Frühjahr 2018 gestaltet sich herrlich sommerlich. Sonne satt bei Wohlfühltemperaturen um die 20°C. Echtes T-Shirt-Wetter. Die Pflanzen im Gemüsegarten entwickeln sich prächtig, und wir können bereits das erste, knackige Gemüse ernten. Vor allem Rucula und frühe Salate, Spinat, asiatische Blattgemüse wie Mizuna und Radieschen in verschiedenen Sorten ('Eiszapfen', 'French Breakfast', 'Ilka'). Ein Frische-Kick pur!
Sie ist derzeit ein Traum in Rosa, die Rosenakazie, lateinisch Robinia hispida 'Macrophylla'. Leider wird sie in Deutschland meist unter der wenig schmeichelhaften Bezeichnung Borstenrobinie angeboten, ein Name, der meiner Meinung nach nur wenig zum Kauf reizt. Dabei ist der attraktive Schmetterlingsblütler mit seinen schönen, purpurfarbenen Blüten im Mai, Juni eine wahre Augenweide. Die großen Einzelblüten entwickeln sich überaus zahlreich an den vielen, etwa 20 cm langen, hängenden Trauben. Sie besitzen eine sehr gute Fernwirkung. Leider duften die Blüten kaum, sind aber dennoch bei Bienen und Schmetterlingen sehr beliebt. Auch außerhalb der Blütezeit ist der locker wachsende Strauch mit seinen auffallenden, breit gefiederten Blättern überaus dekorativ. Die elliptischen Fiederblätter bekommen später im Jahr eine malerische, gelbe Herbstfärbung. Aus den Blüten bilden sich zum Herbst hin braune Hülsenfrüchte. Die mit feinen Borsten besetzten Früchte reifen bis Oktober.
Die Rosenakazie entwickelt sich zu einem bis zu 3 m hohen, sommergrünen Strauch, der sich nur wenig verzweigt. Manchmal werden Ausläufer gebildet, so dass kleine Dickichte entstehen. Die Triebe sind dicht an dicht mit weichen, roten Borsten besetzt, wodurch eine besondere Schmuckwirkung entsteht. Die borstigen Triebe haben sicher maßgeblich zur deutschen Namensgebung beigetragen. Die Borstenrobinie besitzt darüber hinaus eine wunderschöne, olivbraune Rinde. Das natürliche Verbreitungsgebiet des Strauchs liegt im östlichen Nordamerika. Der Standort im Garten sollte sonnig sein. Bevorzugt werden eher trockene, durchlässige Böden, da die Art recht nässeempfindlich und zugleich wärmeliebend ist. Die großblumige Rosenakazie benötigt einen möglichst windgeschützten Standort, besitzt dann aber eine sehr gute Winterhärte. Insgesamt ist der Strauch sehr pflegeleicht. Die Borstige Robinie ist aufgrund ihrer bemerkenswert schönen Blüten ein bei uns bisher viel zu selten gepflanzter Zierstrauch!
Eine ungewöhnliche Erscheinung ist die Quirlblättrige Weißwurz, botanisch Polygonatum verticillatum. Sie bildet schlanke, kantige, unverzweigte Stängel aus, die über einen Meter hoch aufragen. Ihre schmalen Blätter sind in Quirlen angeordnet. In den Blattachseln bilden sich grünlich-weiße, glockenförmige Blüten. Sie sind relativ klein und recht unscheinbar und hängen in wenigblütigen Trauben. Die Blütezeit erstreckt sich von Mai bis Juni. Aus den weißen Blüten mit den grünlichen Zähnen entstehen giftige Beeren, die zunächst rot gefärbt sind, um dann später schwarzblau abzureifen. Die Pflanze liebt es halbschattig und kühl und schätzt eine relativ hohe Boden- und Luftfeuchte. Wild wächst die heimische Staude vor allem in schattigen Wäldern. An passenden Garten-Standorten befindet sich meist Wasser in der Nähe. Wird es ihr zu heiß und trocken, zieht die Pflanze vorzeitig ein. Im Herbst fällt sie durch eine zierende, honiggelbe Blattfärbung auf. Ihr natürliches Verbreitungsgebiet umfasst ganz Europa, mit Ausnahme der Britischen Inseln, und reicht im Osten bis nach Kleinasien. Die sommergrüne Pflanze bildet unterirdisch kurze Rhizome aus und besitzt eine sehr gute Winterhärte. Der Boden sollte kalkarm, frisch und nährstoffreich sein. Ihre nahen Verwandten, der echte Salomonssiegel, Polygonatum odoratum, und die vielblütige Weißwurz, Polygonatum multiflorum, sind in der Gartenkultur sehr viel bekannter, sind optisch allerdings kaum vergleichbar. Der quirlblättrige Salomonssiegel besitzt eine ganz eigene Zierwirkung und ist aufgrund des eleganten Wuchses und der strukturellen Anordnung seiner Blattquirle eine echte Bereicherung. Polygonatum verticillatum bietet einen aufregenden Wechsel in Form und Textur. Ein echtes Ausrufezeichen im Garten!
Die kalifornische Heckenkirsche, Lonicera ledebourii, möchte aus der Nähe betrachtet werden. Dann offenbart sie ihre ganze Schönheit und bezaubert uns mit ihren faszinierenden Blütenständen. Ab Ende April bis in den Juni hinein erscheinen ihre gelb-orangen, trichterförmigen Blüten in großer Zahl. Die Blüten sind ein wahres Kunstwerk der Natur. Sie sind gelb gefärbt, sonnenseits rötlich überlaufen und sitzen paarweise nebeneinander auf rötlich gefärbten, kahnartigen Deckblättern. Die Einzelblüte wird etwa 2 cm lang und ist röhrig geformt. Aus den Blüten entwickeln sich bis zum Herbst paarig angeordnete, schwarz glänzende Beeren. Sie sind etwa erbsengroß und werden von purpurrot leuchtenden Deckblättern dekorativ umhüllt. Bei den Vögeln sind die Beeren sehr beliebt. Die kalifornische Heckenkirsche ist im Garten ein wertvolles Vogelnährgehölz. Für den Menschen sind die Beeren allerdings nicht genießbar.
In der Kultur ist der Strauch überaus pflegeleicht. Sein Standort kann sonnig bis halbschattig sein. Auch an den Boden stellt die kalifornische Heckenkirsche kaum Ansprüche. Der robuste und überaus windfeste Strauch stammt ursprünglich aus dem Westen Nordamerikas. Er wächst wild in der Küstenregion Kaliforniens. Sein Wuchs ist breit aufrecht, mit langen, rutenartigen, schlanken Trieben. Der Strauch verzweigt sich kaum. Die kalifornische Heckenkirsche wird ca. 2 m hoch und im Alter auch ebenso breit. Ihre matt glänzenden, dunkelgrünen Blätter sind eiförmig bis lanzettlich, etwas runzelig und unterseits weich behaart. Der Strauch besitzt bei uns eine sehr gute Winterhärte. Im Garten sollte er einen Standort erhalten, wo man ihn aus der Nähe betrachten kann, denn auffallend ist er insbesondere durch seinen ungewöhnlich attraktiven Blüten- bzw. Fruchtstand!
Ebenfalls bei Bienen und Hummeln sehr beliebt ist die Goldjohannisbeere, Ribes aureum. Sie blüht überreich von Ende April bis Mai. Ihre goldgelben Blütentrauben gaben ihr den Namen. Das lateinische „aureum“ bedeutet im Deutschen soviel wie „golden“ oder „goldgelb“. Die zarten, gelben Blüten erfüllen mit ihrem nelkenartigen, weitreichenden Duft im Frühjahr ganze Gartenbereiche. Tatsächlich ist der intensive, süße Duft über viele Meter im Umkreis gut wahrnehmbar. Dieser unwiderstehliche Duft zieht auch Bienen und Hummeln magisch an. Die Goldjohannisbeere ist eine hervorragende Bienenweide und sollte deshalb viel häufiger gepflanzt werden. Sie ist selbstfruchtbar. Ihre Früchte sind zunächst purpurbraun und reifen später schwarz ab. Sie sind ungiftig, aber nur in der Vollreife wirklich schmackhaft. Dann sind sie essbar. Vollreife Beeren sind saftig und besitzen einen herb-säuerlichen, aromatischen Geschmack. Vollreif im September gepflückt, eignen sie sich in der Küche für den Frischverzehr oder zur Bereitung von Saft, Wein, Likör, Gelee oder Konfitüre. Auch im Obstsalat oder auf Kuchen lassen sie sich gut verwenden. Die kleinen Kerne in den Früchten stören beim Essen kaum. Die Goldjohannisbeere prunkt im Herbst mit ihrem Fruchtschmuck. Die erbsengroßen Früchte sind auch bei unseren Gartenvögeln überaus beliebt. Dies macht die Goldjohannisbeere zu einem wichtigen Vogelnährgehölz. Der Laubaustrieb beginnt kurz vor der Blüte. Die Blätter sind 3- bis 5-lappig geformt und glänzend grün. Sie eignen sich zur Tee-Bereitung. Ab September setzt die spektakuläre Herbstfärbung ein. Das Herbstlaub erstrahlt dann gelbrosafarben bis rötlichviolett. Der straff aufrecht wachsende, sommergrüne, kleine Strauch wird bis zu zwei Meter hoch und breit. Er ist recht anspruchslos und robust und besitzt bei uns eine gute Winterhärte. Die Goldjohannisbeere wächst sowohl in der Sonne als auch im Halbschatten. Sie mag nicht zu trocken stehen und reagiert lediglich empfindlich auf zuviel Kalk im Boden. Die ursprünglich in den Prärien des nordwestlichen Amerikas von Kalifornien bis zu den Rocky Mountains beheimatete Pflanze gelangte hauptsächlich wegen ihres Zierwertes nach Europa. Tatsächlich hat sie uns im Garten einiges zu bieten: Auf einen üppigen, duftenden Flor im Frühjahr folgen im Herbst schwarze Beeren und eine wunderschöne Laubbfärbung!
Ich liebe die großen, butterblumenartigen Blüten des ungefüllten Ranunkelstrauchs, Kerria japonica 'Simplex'. Die goldgelben, einfachen Blüten erreichen einen Durchmesser von bis zu 3 cm und besitzen damit eine sehr gute Fernwirkung. Der schöne Ranunkelstrauch ist auch als Goldröschen bekannt. Der wertvolle Frühjahrsblüher öffnet seine leuchtend gelben Blüten von April bis Mai bei uns im Garten. Ein Platz im Halbschatten ist für ihn ideal. Hier kommt auch die ungeheure Strahlkraft seiner Schalenblüten am besten zur Geltung. Besonders schön wirkt die ungefüllte Goldkerrie z.B. zusammen mit einer weißen Brautspiere, Spiraea x arguta, die etwa zur selben Zeit blüht. Es entstehen so Gartenbilder von Anmut und Leichtigkeit. Mit ihren ungefüllten Blüten ist die Kerria 'Simplex' auch für viele Insekten interessant. Das wertvolle Bienennährgehölz bietet reichhaltig Nektar und Pollen. Die Goldkerrie stammt ursprünglich aus den Gebirgsregionen Chinas und Japans und gilt daher hierzulande als absolut winterhart. Ohnehin ist der Ranunkelstrauch auch im Winter eine Augenweide. Mit seiner immergrünen Rinde gehört er zu den begehrten Gehölzen, die auch in der dunklen Jahreszeit mit einer attraktiven Rindenfärbung aufwarten können. Seine hellgrünen Zweige fallen dann im trüben Garten besonders positiv auf. Der überreich blühende Zierstrauch besitzt einen straff aufrechten Wuchs und erreicht eine Höhe von etwa 150 bis 200 cm. Die frischgrünen Blätter sind länglich-eiförmig, am Ende zugespitzt und verfügen über einen gezahnten Rand. Das wundervolle Blütengehölz wirkt durch das hellgrüne Laub überaus heiter. Eine Eigenart des Ranunkelstrauchs besteht darin, dass er in kurzen Abständen Ausläufer treibt, die aber kaum lästig werden. Ältere Triebe sollten allerdings regelmäßig am Boden abgeschnitten werden, damit die Pflanze schön üppig bleibt und nicht von innen heraus verkahlt. Mehr Pflege benötigt das genügsame Gehölz nicht. Ein Standort in der Sonne wird ebenso toleriert wie ein Standort im Schatten. Auch an den Boden stellt der Ranunkelstrauch kaum Ansprüche. Lediglich gut durchlässig sollte er sein und nur wenig Kalk aufweisen. Der herrlich blühende Strauch setzt weithin leuchtende Akzente in jedem Garten!
Sie blüht hellgelb und duftet herrlich nach Primeln: die Niedrige Scheinhasel (Corylopsis pauciflora). Auffällig ist ihre sehr frühe Blüte im Jahr, noch deutlich vor dem Laubaustrieb im März, April. Wie die nahe verwandte Zaubernuss blüht sie bereits im laublosen Zustand und gehört damit zu unseren allerersten Blütensträuchern im Frühling. Die Scheinhasel wird auch Schlüsselblumenstrauch oder Glockenhasel genannt und stammt ursprünglich aus Ostasien, wo sie vor allem in den Bergwäldern wächst. Ihre zartgelben Blüten sind in hängenden Ähren angeordnet. Sowohl die Blattform als auch die Anordnung der Blattnerven erinnert sehr stark an kleine Haselnussblätter, daher auch der deutsche Name Scheinhasel. Die Blätter sind ei- bis herzförmig und an den Rändern borstig gezähnt. Sie sind im Austrieb rötlich gefärbt. Das Laub sprießt erst relativ spät im Jahr. Die zuvor zahlreich erscheinenden Blüten wirken wie kleine, gelbe Glöckchen, die in kurzen Trauben an den noch kahlen Zweigen hängen. Die ungewöhnlich frühe Blüte zum Winterende macht die Scheinhasel zu einem besonderen Blickfang im gerade erwachenden Frühlingsgarten. Insgesamt zählen die Scheinhaseln zu den eher langsam wachsenden Gehölzen. Die Niedrige Scheinhasel (Corylopsis pauciflora) hat einen lockeren, leicht überhängenden Wuchs. Sie wächst kaum höher als 1,5 m und wird auch etwa ebenso breit. Im Herbst leuchtet das gelb gefärbte Laub sehr schön. Alle Scheinhaseln sind relativ dünntriebig und entwickeln sich am besten, wenn man sie in Ruhe wachsen lässt. Sie gehören zur Familie der Zaubernussgewächse und sind ursprünglich in Japan, Korea und China beheimatet. Die hübschen Frühblüher sind bei uns gut winterhart, allerdings ist die frühe Blüte leicht spätfrostgefährdet, so dass ein geschützter Standort von Vorteil ist. Die kleinen Sträucher mögen leicht sonnige bis halbschattige Standorte mit gleichmäßig feuchtem, humosem Boden. Die Scheinhasel ist ein wertvoller Vorfrühlingsblüher für viele Insekten. Ihre Blüten werden im Frühjahr stark beflogen und stellen u.a. eine wichtige Nektarquelle für Bienen dar. Reizvolle Farbkontraste ergeben sich durch eine niedrige Unterpflanzung mit Zwiebelpflanzen wie z. B. Scilla (Blausternen) oder Sternhyazinthen (Chionodoxa).
Endlich - es wird Frühling! An den Bäumen und Sträuchern sieht man bereits die ersten zartgrünen Blättchen, und die Frühlingsblüher spitzen aus dem Boden und entfalten ihre schönen, bunten Blüten. Alle zeigen sie die Kraft der Natur, die nun allmählich aus ihrem Winterschlaf erwacht. Es ist jedes Jahr wieder wie ein kleines Wunder. An manchen Tagen hat die Sonne jetzt schon richtig viel Kraft, und wir genießen ihre wohltuende Wärme im Freien. Es ist beinahe wie ein Traum! Anbei ein paar Impressionen vom Frühlingserwachen an unserem Gartenteich.
Ein Kompostplatz gehört in jeden Garten. Ideal sind, je nach Größe, zwei bis drei Komposthaufen. Komposterde bietet die Möglichkeit, dem Boden wichtige Nährstoffe zuzuführen und seine Struktur zu verbessern. Bei unserem Sandboden verhindert der Kompost zudem, dass das Wasser zu schnell abrinnt und die Nährstoffe ausgeschwemmt werden. Der Kompostplatz sollte im Garten an einem windgeschützten und leicht schattigen Ort angelegt werden. Unser Kompost wird in einer offenen Miete schichtweise angesetzt. Die unterste Lage ist ca. 30 cm hoch und kommt direkt auf die Erde. Sie enthält grobes Material wie z.B. kleingeschnittene Äste und sorgt für die Luftzufuhr von unten. Der Erdanschluss ist außerdem notwendig, um Kleinstlebewesen und Regenwürmern den Zugang zum Kompost zu ermöglichen. Der Rotteverlauf ist ein biologischer Prozess, der mithilfe von Mikroorganismen abläuft. Dabei entsteht Wärme. In die zweite Schicht gehören alle Gartenabfälle wie Laub, Stauden - und Grasschnitt, verwelkte Blumen, Stroh und kleine Zweige. Unkraut nur, solange es noch keine Samen angesetzt hat. Auch Kuchenabfälle wie Kaffeefilter, Teebeutel, Eierschalen, Gemüse- und Obstreste kommen auf den Kompost. Hat der Komposthaufen eine Höhe von ca. 1,20 m erreicht, wird er geschlossen. Wichtig ist es dann, den Komposthaufen bei Trockenheit regelmäßig zu gießen. Um den Kompost vor dem Austrocknen zu bewahren, kann man ihn z.B. auch mit Stroh abdecken. Wenn der Kompost nach einigen Wochen auf ein Drittel geschrumpft ist, wird er mit einer Grabegabel umgesetzt, um ihn neu zu durchmischen. Das fördert auch die Durchlüftung und beschleunigt den Kompostierungsprozess. Reifer Kompost hat eine krümelige Struktur und riecht angenehm nach Walderde. Er kann dann gesiebt und in den Beeten ausgebracht werden. Die wertvolle Komposterde bereichert unseren Garten und versorgt unsere Pflanzen - der Kreislauf der Natur schließt sich!
Sprossen sind lecker und gesund. Würzige Keimsprossen für die Küche lassen sich leicht selbst auf der Fensterbank ziehen. Bei den sogenannten Sprossen handelt es sich um junge Triebe, die aus den Samen verschiedener Gemüse- und Getreidepflanzen sprießen. Gut zur Keimsprossen-Anzucht eignen sich z.B. Weizen, Gerste, Roggen, Hafer, Leinsamen, Buchweizen, Linsen, Rettiche, Radieschen, Bockshornklee, Sonnenblumenkerne, Brokkoli, Alfalfa (Luzerne), Zwiebeln und Sesam. Wichtig ist es, zur Sprossenanzucht unbedingt unbehandeltes (Bio-) Saatgut zu verwenden. Das Saatgut ist dabei sehr ergiebig. Schon ein bis zwei Esslöffel Samen ergeben eine komplette Schale mit Sprossen. Besonders dekorativ sind die Keime rotblättriger Radieschen-Sorten - nicht nur auf dem Teller. Es macht Spaß, auf diese Weise einen ganzen, bunten Sprossengarten im Haus anzulegen, und den Sprossen Tag für Tag beim Keimen und Wachsen zuzusehen. Besonders im Winter und zeitigen Frühjahr, wenn sonst kaum etwas Grünes aus eigener Gemüse-Produktion zur Verfügung steht. Sehr gut schmecken Keimsprossen in Salaten, auf dem (Quark-)Brot, in Suppen, Dips oder Saucen. Nach Möglichkeit sollten sie roh verzehrt und nicht erhitzt werden, da sonst viele der empfindlichen Vitamine verloren gehen. Die ursprünglich harten Samenkörner werden während des Keimvorgangs übrigens sehr schön weich und dadurch gut bekömmlich. Für die Anzucht braucht es nur ein sauberes Einmachglas mit einem Stück Gaze als Deckel, das mit einem Gumminband am Glasrand befestigt wird. Die Samen werden zunächst für etwa zwölf Stunden in Wasser eingeweicht. Dann wird das Wasser abgegossen, indem das Glas über Kopf gehalten wird. In den folgenden Tagen wird das Sprossenglas dann immer zweimal täglich mit frischem Wasser gut durchgespült. Dafür das kalte Wasser einfach durch den löchrigen Deckel laufen lassen, im Glas ein paar Mal schwenken und durch den Gaze-Stoff abgießen. Darauf achten, dass kein Wasser zurückbleibt, denn stehendes Wasser im Keimglas führt schnell zu Fäulnis. Die beste Temperatur für eine rasche Keimung ist normale Zimmertemperatur. Das Glas hell aufstellen, aber nicht direkt in die volle Sonne oder neben eine Wärmequelle, da die zarten Pflänzchen sonst leicht vertrocknen können. Auf genügend Luftzufuhr achten, indem der Keimbehälter anfangs nicht zu hoch mit Saatgut befüllt wird. Die Keimlinge nehmen später erstaunlich viel Platz ein. Licht, Luft und Wasser – mehr brauchen die Sprossen zum Wachsen nicht! Bereits nach wenigen Tagen kann geerntet werden ...
Nun ist der Geduldsfaden doch gerissen. Ein paar mildere Tage, und ich habe begonnen, im Gemüsegarten aufzuräumen. Den Winter über waren unsere Hühner auf der Fläche, von oben durch ein Netz vor dem hier jagenden Habicht geschützt. Sie haben den Boden gelockert, Unkrautsamen, Insekten und Schneckeneier gefressen und die Erde auf natürliche Weise gedüngt. Da fällt es kaum ins Gewicht, dass die Wege ein wenig verscharrt wurden, die Struktur lässt sich schnell wieder herstellen. Stroh und Heu dienen später als Mulch. Das Vogelschutznetz habe ich inzwischen abgenommen, und die Hühner halten sich jetzt wieder im übrigen Teil des Gartens auf - der Gärtnerhilfstrupp ist hier herzlich willkommen! Die ersten Gemüsebeete könnten eingesät werden, ein paar Puffbohnen habe ich bereits gelegt. Doch nun wird zunächst noch einmal der Dauerfrost zurückkommen - schon wieder ein Märzwinter!
Wie gerne wäre ich jetzt in unserem Gemüsegarten, um die Beete für die ersten Aussaaten im Freien vorzubereiten. Doch der Winter will einfach nicht weichen! Zwar sind die starken Fröste nun vorerst vorbei, und zwischendurch hatten wir sogar schon einmal Tauwetter mit einem Anflug von Frühling, doch jetzt liegt wieder Schnee. Die Gärtnergeduld wird auf die Probe gestellt, der Boden ist einfach nicht offen. Es ist zum Haareraufen. Der Gemüsegarten bleibt nachwievor ein Sehnsuchtsort!
Vogelgezwitscher am Morgen, nein, eigentlich den ganzen lieben Tag lang. Auch wenn das Wetter sonnig und frostig bleibt, herrscht bei uns offensichtlich bereits Frühlingsstimmung. Manchmal ist die Geräuschkulisse im Freien geradezu überwältigend. In unserem Garten gibt es ganze Heerscharen von Spatzen und Meisen, dazu ungewöhnlich viele Amseln sowie ein paar Buch- und Grünfinken. Rotkehlchen und Baumläufer (Kleiber) treten eher vereinzelt auf, brüten aber offensichtlich auch bei uns. Sie erscheinen das ganze Jahr über ebenfalls täglich. Jetzt im Winter lassen sich auch Eichelhäher und Specht manchmal sehen. Und der Ruf der Taube ertönt bereits. Besonders beliebt sind um diese Jahreszeit natürlich die Futterglocken, die wir in die Sträucher hängen.
Die Wildvögel profitieren auch vom Futterangebot für unsere frei laufenden Hühner. Sie holen sich dort ihren Teil. Wir freuen uns darüber, denn es ist ja genug für alle da. Mit den vielen heimischen Vögeln kommt noch mehr Leben in unseren Garten. Und wir werden mit einem ganzjährigen Vogelkonzert reichlich belohnt. Die hohen Bäume und zahllosen Sträucher auf dem Grundstück bieten ausreichend Brutmöglichkeiten, Schutz und zusätzliche Nahrung. Es ist schön, hier so viele wilde Tiere aus der Nähe beobachten zu können. Die Wildvögel bringen Stimmung und Farbe mit, und bereichern durch ihr buntes Treiben den Garten sehr. Darüber hinaus haben sie Blattläuse und Raupen zum Fressen gern. Und wir genießen ihren wunderschönen, vielstimmigen Gesang über alle Maßen!
Die Anzucht-Saison 2018 hat begonnen. Ich habe im Haus die ersten Aussaaten vorgenommen: Auberginen 'Tschechische Frühe' und 'Slim Jim', Paprika 'Rote Augsburger' und 'Corno Rosso', milde Chili 'Pimiento de Padron' sowie schärfere Chili 'Jalapeno', 'Türkische' und 'Joe's Long Cayenne'. Der Geruch der frischen Erde beim Vorbereiten der Töpfe war herrlich, endlich wieder Dreck unter den Fingernägeln! Jetzt heißt es warten. Die Samen der genannten Arten benötigen zum Keimen sehr viel Wärme. Die Bodentemperatur sollte deutlich über 20 °C liegen. Bislang hat das auf der Fensterbank immer gut geklappt.
Es ist Februar - und plötzlich ist alles anders. Die Sonne scheint! Und das nicht nur ein bißchen, sondern stunden-, nein, sogar tagelang. Einfach herrlich, ein ganz neues Lebensgefühl. Der strahlend blaue Himmel wirkt wie blank geputzt. Dazu ist es klirrend kalt, so wie es sich im Winter gehört. Nachts minus 10 °C. Am Tage leichter Dauerfrost. Die Nächte sind sternenklar. Wunderschön! Der ganze Garten liegt da wie erstarrt. Details fallen nun ins Auge wie die attraktive, längs gefurchte Rinde des alten Holunderstamms und die ausgebleichten Blütenstände des aparten Chinaschilfs vom Vorjahr. Dazu gesellt sich Neues: Es blühen bereits Zaubernuss und Hasel. Trotz der Kälte - in der klaren Winterluft liegt eindeutig Aufbruchstimmung, die Lebensgeister erwachen!
Ein neues Jahr beginnt. Wir haben es freudig begrüßt! Was wird es bringen? Bislang präsentiert sich der Januar 2018 viel zu mild, zu nass und zu dunkel. Es regnet viel, und die Sonne zeigt sich kaum. Bei einem Tiefstwert von minus 5 °C hatten wir bislang auch nur wenig Schnee. Doch die Tage werden spürbar länger. Der Sonnenstand ist im Januar zwar immer noch recht tief, steigt aber zum Monatsende hin schon deutlich an. Im Garten gibt es derzeit kaum etwas zu tun. Insgesamt ist es eine ruhige Zeit mit gemütlichen Stunden am Holzofen. Die Träume fliegen hoch, und Ideen reifen. Schwerpunkte in diesem Jahr werden sein: Funkien, Lilien und Päonien. Der Plan für den Gemüseegarten steht, die Samen sind bereits bestellt - wir stehen in den Startlöchern!